Ansteuern - Der NWB Podcast für Steuerfachleute

Ansteuern - Der NWB Podcast für Steuerfachleute

Der Podcast für Steuerfachleute

Transkript

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00:00:00: Ansteuern.

00:00:02: Der NWB-Podcast für Steuerfachleute.

00:00:07: Mit Melchior Neumann.

00:00:11: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Podcast-Folge

00:00:18: vom Ansteuern-Podcast, dem NWB-Podcast für Steuerfachleute.

00:00:23: Ich bin natürlich nicht alleine in dieser Folge.

00:00:26: Ich freue mich wirklich sehr auf die Folge.

00:00:28: Ich habe mich jetzt kurz vorher ausgetauscht.

00:00:31: Marcel Jansen.

00:00:32: Also erst muss ich ehrlicherweise an den HSV denken.

00:00:35: Rest in Peace in der zweiten Liga.

00:00:37: Vielleicht irgendwann nicht mehr.

00:00:38: Aber ehemaliger Präsident und Spieler.

00:00:41: Ich glaube, rechte Verteidigung und so.

00:00:43: Du weißt das mit Sicherheit.

00:00:44: Schon mal gehört, ja.

00:00:45: Ich erlaube es mir auch, da auf den Namen Spruch zu bringen,

00:00:49: weil als Melchior hört man häufiger mal Vergleich zum Namen.

00:00:52: Herzlich willkommen Marcel.

00:00:53: Ich würde heute super gerne,

00:00:55: also erstens mal über dein Werdegang sprechen,

00:00:58: mit dir darüber sprechen, warum du da hingekommen bist,

00:01:02: wo du heute bist.

00:01:03: Und was ich ganz spannend finde, ist, du hast sowohl,

00:01:06: ich will mal sagen, kleinst Kanzlei bis großkanzlei kennengelernt

00:01:09: und würde da gerne mit dir darüber sprechen,

00:01:12: was da durch die Unterschiede sind

00:01:14: und auch so ein bisschen,

00:01:15: wie findet man für sich eigentlich so die Rolle und den Job

00:01:18: und die Umgebung, in der man sich denn wohl fühlt am Ende.

00:01:22: Weil letztendlich wir verbringen so wahnsinnig viel Zeit mit unserer Arbeit.

00:01:26: Und ich kriege das immer wieder mit so einem Social Media Gruppen,

00:01:29: dass ganz viele Leute unglücklich sind,

00:01:31: jahrelang unglücklich sind mit ihrem Arbeitgeber

00:01:34: und sich einfach nicht die Mühe machen,

00:01:36: was an dieser Situation zu ändern.

00:01:39: Und ich habe das Gefühl, dass du da ein bisschen was zu erzählen kannst.

00:01:42: Aber fangen wir erst mal an,

00:01:44: wie du eigentlich in der Steuerberatung gelandet bist.

00:01:47: Wir haben auf der Realschule einfach Besuch von der Agentur für Arbeit.

00:01:53: Da hat man ganz einfache Tests am PC gemacht,

00:01:57: was sind die Stärken, was sind die Schwächen?

00:01:59: Räumliches Denken war auf jeden Fall nicht bei mir dabei.

00:02:02: Und alle, die mit Zahlen geklugt haben, war ganz, ganz groß dabei.

00:02:06: Dann das Ergebnis, mein Eltern mitgeteilt,

00:02:09: da war ich vielleicht 14, 15 Jahre noch nicht so weit gedauert.

00:02:12: Was mache ich jetzt in den nächsten Jahren?

00:02:14: Und dann einfach Handstock, google Ausbildungsberufe mit Bezug zu Zahlen.

00:02:21: Irgendwie was mit Rechtsanwalt, Fachangestellte gefunden.

00:02:24: Nicht das Gewie.

00:02:26: Und dann halt auch Steuerfach.

00:02:28: Und dann hatte ich nochmal, weil ich nochmal nachgedeht, in der Schule.

00:02:33: Hat dann so ein bisschen gefragt, so ja, hat denn niemand was begründen,

00:02:36: konnte jemand was mit den Tests anfangen.

00:02:39: Und dann habe ich da was von mir erzählt.

00:02:41: Und dann fragte sie, ja, das ist ein zukünftigere Ausbildungsberuf.

00:02:45: Da kann ich auf jeden Fall viele Jahre dann arbeiten, ohne Arbeitsdurchsage werden.

00:02:50: Das konnte sie sehr gut empfehlen.

00:02:52: Und dann einfach Ausbildungsplatz gezoucht, Steuerberater, gegoogelt.

00:02:57: Und dann einfach beworben und dann die Ausbildung gemacht.

00:03:00: Also das war jetzt nicht, dass ich jetzt von Anfang an mir sicher war,

00:03:02: welchen Beruf ich erlernen möchte, sondern Hauptsache für mich, was mit Zahlen.

00:03:07: Ich wollte gerade sagen, ich glaube die Klassiker waren zumindest immer,

00:03:10: das ist heute wahrscheinlich immer noch so ein bisschen steuerfach angestellt.

00:03:13: Was du angesprochen hast, entweder beim Rechtsanwalt Notar,

00:03:16: das hieß noch bis vor ein paar Jahren Rechtsanwalt Notarfach angestellt.

00:03:19: Das heißt bisschen anders.

00:03:21: Und Barrenkaufmann wurde auch immer gezeigt.

00:03:23: Und danach, also bei mir zu der Zeit, und wir haben eben schon darüber gesprochen,

00:03:26: so wahnsinnig weit liegen wir alld. dasmäßig nicht,

00:03:28: dann kam danach schon der Industriekaufmann, der dann schon relativ weit weg ist davon.

00:03:35: Deswegen kann ich gut nachvollziehen, kam bei mir eh nicht,

00:03:39: wenn du nicht studieren willst und irgendwas mit Zahlen machen möchtest,

00:03:42: dann landet das relativ weit oben.

00:03:44: Und genau, wo bist du denn da gelandet?

00:03:47: In welcher Kanzlei hast du denn die Ausbildung gemacht?

00:03:50: 2017, weil einer Kanzlei in Norden extra normal war.

00:03:56: Wenn du vormittags da drum gelaufen bist, waren da 15 Leute,

00:03:59: und nachmittags fünf, dementschwer ich also viele Mütter, die er gearbeitet haben,

00:04:03: und danach mittags einfach gar nicht mehr da war.

00:04:05: Also da war ich der erste Auszubildende,

00:04:09: leider auch dementsprechend viele Ausbildungstätigkeiten gemacht,

00:04:12: jetzt nicht unbedingt sonderfühlig viel gelernt in der Kanzlei,

00:04:17: war einfach, ja, nach der Ausbildung war es auch noch der Auszubildende,

00:04:20: der einkaufen gegangen ist, Kaffee gemacht hat, Sprühmaschine ausgeräumt hat,

00:04:24: an das Telefon gegangen ist, also leider fachlich nicht so viel,

00:04:28: aber gut, trotzdem habe ich die Ausbildung ja gemacht,

00:04:31: und danach ging es halt wesentlich besser weiter.

00:04:34: Also das ist so dieser, ja, ich würde mal sagen, der Klassiker Spruch,

00:04:38: den man dann immer hört, ist Lehrjahre, das sind ja keine Herrenjahre,

00:04:42: und deswegen darfst du jetzt Geschirr spielen, Kaffemaschine reinigen und einkaufen fahren, klasse.

00:04:47: Aber du hast es ja irgendwie trotzdem geschafft, ich meine, hast du eine Prittung bestanden,

00:04:52: die auch inhaltlich sich eher orientiert hat?

00:04:56: Genau, wie bist du denn damit umgegangen, weil das ist genau das,

00:04:59: was ich auch relativ häufig höre, ist, dass du zwar deine Ausbildung machst,

00:05:02: bist du ja Steuerfachanstellter, aber dann bleibst du in der Ausbildung nach,

00:05:06: in der gleichen Kanzlei, aber in den Köpfen von allen Kollegen bist du halt immer noch der Azubi,

00:05:10: obwohl du eigentlich theoretisch es ja nicht mehr wehrst,

00:05:13: das Einzige, was sich ändert, ist eigentlich dein Gehalt,

00:05:16: und ansonsten bist du aber für alle immer noch der Azubi,

00:05:20: der halt gebraucht werden kann, wenn es dann ein paar Hilfstätigkeiten gibt,

00:05:24: oder damals vielleicht sogar noch irgendwelche Orten abholen von Mandanten oder was auch immer.

00:05:29: Also wie bist du damit umgegangen, oder wie hast du es geschafft,

00:05:32: aus dieser Rolle irgendwie auch rauszukommen, weil das kann ja nicht die Karriereoption sein,

00:05:36: am Ende in dieser Position stecken zu bleiben?

00:05:40: Da war ganz am Ende, halbisjahr bin ich noch da geblieben, aber auch,

00:05:44: ich habe natürlich nach der Ausbildung direkt halt auch gesagt,

00:05:46: dass ich jetzt auch gerne neben Fibu-Sachen auch gerne mal Abschüsse machen möchte,

00:05:51: auch ein paar mehr Steuererklärungen, war leider auch nicht so gegeben,

00:05:55: da gab es halt wenige Fachkräfte, die dann die großen Fälle bearbeitet haben,

00:05:58: alles andere was so übrig blieb, haben dann die anderen bekommen, die kleinen Fälle.

00:06:02: Da blieb einfach nichts anderes übrig, außer relativ schnell die Kanzlei zu wechseln.

00:06:06: Für einen Lebenslauf ist man dann auch noch ein halbes Jahr geblieben,

00:06:09: und das war es dann einfach.

00:06:11: Also da hat man das Gespräch gesucht, hat aber keine Lösung gefunden,

00:06:14: und dann geht einfach der Weg weiter woanders hin.

00:06:18: Wie ist es auch gerade, ich werde heute sehr viele Fragen stellen,

00:06:22: gerade so, ich will mal sagen, du musst heute so ein bisschen Karriereberatung machen,

00:06:25: weil daran erinnere ich mich auch noch nach der Ausbildung.

00:06:28: Gute Freunde von mir, die hatte echt Sorge, weil sie in der Ausbildung auch, ich will mal sagen,

00:06:33: da wäre noch mehr Luft nach oben gewesen, welche Tätigkeiten sie hätte übernehmen können,

00:06:38: und war dann mehr schlecht als recht ausgebildet,

00:06:41: und hat dann gesagt, jetzt die Kanzlei zu wechseln ist ja ganz schlimm,

00:06:44: weil ich kann ja nicht das, was man eigentlich können müsste nach einer Ausbildung.

00:06:48: Und du hast jetzt auch schon gesagt, du hast vieles gemacht,

00:06:51: was vielleicht jetzt nicht im Rahmenlehrplan steht,

00:06:54: war das ein Problem oder wie bist du damit umgegangen?

00:06:57: Bist du der Strategie für Folgt Fake it until you make it?

00:07:00: Du bist steuerfach angestellter, oder hast du das von vornherein gesagt,

00:07:03: hey Leute, das habe ich gemacht, und siebt aber jetzt keine Ahnung,

00:07:06: die großen Abschlüsse von einer Kapitagesellschaft habe ich noch nicht selber gemacht?

00:07:10: Ja, ich glaube in dem Beruf, ich glaube das ist der letzte Beruf,

00:07:13: wo du irgendwas vorgeben kannst, was du nicht bist,

00:07:16: weil das auch unglaublich schnell gesehen werden würde.

00:07:19: Also wenn ich in die Fälle auf den Tisch hatte und keine Ahnung,

00:07:24: ich komme nicht voran, ich stelle die ganze Zeit voran, das würde dir direkt auffallen.

00:07:27: Ne, ganz einfach offen kommuniziert, wie dich eine Kanzlei gefunden,

00:07:31: einfach die dafür Verständnis hat.

00:07:33: Und die meisten Kanzleien sagen sowieso auch gut, die Ausbildung,

00:07:37: da hast du gerade mal eine Oberfläche gekratzt,

00:07:40: drei, vier, fünf Jahre brauchst du jetzt sowieso weitere Ausbildungen,

00:07:44: zumindest noch, damit du einfach komplett alleine laufen kannst,

00:07:47: alles lachen, selber warm beantworten kannst,

00:07:50: dass du wirklich weißt, okay, wie recherchiere ich jetzt wo,

00:07:53: damit ich dir mal eine vernünftige Antwort geben kann,

00:07:56: ohne dass der Chef nochmal drüber schauen muss.

00:07:58: Also, ne, das war nicht relativ einfach,

00:08:02: in den Vorstellungsgesprächen war das für die auch gar kein Problem,

00:08:06: haben ja auch ja gesehen auch die Ausbildung gerade gemacht.

00:08:08: Ne, dass wir sowieso noch bewissen, genau wo wir dich hinsetzen,

00:08:11: wer dich einarbeite, der schon lange fachlich dabei ist,

00:08:14: den einfach offen kommuniziert.

00:08:17: Ich hätte gern eine fachlich bessere,

00:08:19: qualitativ bessere Ausbildung genossen, konnte es leider nicht,

00:08:23: ist jetzt einfach so.

00:08:24: Es liegt auch, und das muss ich dazu sagen, ich kriege das häufig mit,

00:08:27: das Auszubildende den Eindruck haben, dass das irgendwie an denen dann liegt

00:08:32: und dass die sich dann schlecht fühlen bei Inbewerbungen

00:08:35: und Vorstellungsgesprächen.

00:08:37: Die Person, die in einer Ausbildung am wenigsten Kontrolle darüber hat,

00:08:42: worin sie ausgebildet wird, ist meistens der Azubi.

00:08:45: Also, deswegen ist in dem Fall eher ein Appell,

00:08:48: das wirklich genauso wie du sagst, als offen zu sagen,

00:08:51: weil der Ausbilder ist dafür verantwortlich,

00:08:53: dass da irgendwie der Rahmenlehrplan eingehalten wird

00:08:55: und nicht der Azubi selbst.

00:08:56: Also, das ist kein Marke oder keine Schlechtleistung des Azubis,

00:09:01: das er nicht alles gesehen und gehört hat,

00:09:03: sondern halt meistens Ernzeichner für das Ausbildungsbetrieb.

00:09:06: Die Ausbildung ist jetzt nicht so ganz weit oben auf der Prioritätenliste hatte.

00:09:11: Wie war das bei dir dann?

00:09:13: Also, gerade größen technisch, wie welche Kanzleien, wie war so Kultur,

00:09:18: wie Mitarbeiter, wie war das generell organisiert,

00:09:22: wer Ansprechpartner war für dich

00:09:24: und wie liefst du danach in deiner neuen Kanzlei?

00:09:27: Ja, also, ich war gut 15- bis 5-personen Kanzlei Ausbildung.

00:09:31: Je nachdem, welche Uhrzeit du halt dort warst,

00:09:33: da war ich auf einer aus Griechland Inwill auf einer sehr kleinen Kanzlei.

00:09:40: Zwei Vollzeitangestellte, Chef inklusive, eine Teilzeit und ich.

00:09:45: Das war fachlich sehr unterfordern.

00:09:51: Da hast du eigentlich nur auf ein 4-Ecke-Monitor-Konto aus dem Stück abgetippt.

00:09:55: Man hat da, glaube ich, muss man auch sagen, ein ganz gutes Geld verdient.

00:09:59: Man konnte einfach gut Geld zur Seite legen.

00:10:02: Man hatte auch einfach so, man hatte nicht kosten viel, das wurde übernommen.

00:10:06: So, da hat man das zwei Jahre mitgemacht, aber fachlich eher Rückschritte gemacht.

00:10:10: Also, da, ja, ein Telefon, eine E-Mail-Adresse, alles lief über den Chef.

00:10:14: Also, eigentlich hast du ganze Zeit eigentlich von morgens bis abends eigentlich

00:10:17: nur in die Tastatur reingedrückt.

00:10:19: Also, nicht unbedingt das, was einen wirklich wahnsinnig voranbringt.

00:10:22: Und das ist ja noch nicht so wahnsinnig lange her.

00:10:24: Also, das ist ja, also, das ist ja so fünf bis zehn Jahre,

00:10:27: ganz grob im Rahmen zu geben her.

00:10:29: Also, da hatte die Kanzlei letztendlich eine E-Mail-Inbox,

00:10:32: die vom Chef oder Sekretariat, keine Ahnung, wo die als Erster aufgelaufen ist.

00:10:35: Und dann wurde das weiter verteilt.

00:10:38: Nur Chef. Nee, Chef hat auch E-Mail-Beantworten.

00:10:41: Also, wir hatten gar keine E-Mail-Adresse. Also, es gab nur Chef.

00:10:44: Solche Kanzlei gibt es auch noch und also immer noch.

00:10:47: Also, das ist ja Wahnsinn.

00:10:49: Also, irgendwie schaffen die das noch irgendwie bis zur Rente und dann ist einfach vorbei.

00:10:53: Ich glaube, ich glaube, es liegt erst von Ihnen daran, weil es halt auch Mandanten gibt, die das genauso weiter mitmachen.

00:11:00: Also, es gibt halt auch noch, um es mal durfte sagen, es gibt wahrscheinlich irgendeinen Autohaus-Inhaber

00:11:04: oder KFZ-Werkstatt oder irgendeine Arztpraxis oder ein Dachdeckerei-Betrieb,

00:11:09: wo der Inhaber auch irgendwie Mitte 50, 60 ist.

00:11:12: Und ich denke, so fliefert er die letzten 20 Jahre auch so.

00:11:16: Also, machen wir das genauso weiter.

00:11:17: Warum sollten wir das jetzt ändern?

00:11:19: Und dann läuft das mal so weiter.

00:11:20: Und dann sind im Zweifel, die sind die Gegenstandswerte ja gar nicht so schlecht und dann läuft das einfach so.

00:11:25: Deswegen, es ist faszinierend, das so zu hören, weil das ist ja wirklich schon so...

00:11:29: Also, ich glaube, jeder wird sagen, es ist ein bisschen aus der Zeit gefallen,

00:11:32: so in Zeiten, wo wir darüber sprechen, was die künstliche Intelligenz uns alles abnehmen kann, hinzugehen

00:11:38: und sagen, die Mitarbeiter haben nicht mal eine E-Mail-Adresse, das landet einfach alles beim Chef.

00:11:42: Und ich weiß nicht, hattet ihr einen Internetzugang auf euren Rechnern?

00:11:46: Weil das war auch, es war bei einem miniatur Ausbildungthema gewesen, wo ich mir dachte,

00:11:49: dann gab es so Mitarbeiter, die halt bei Metro eingekauft haben oder bei IKEA,

00:11:53: eine Ausstattung von so einem Laden, wo ich dachte, so, keine Ahnung, was das für Dinge sind.

00:11:56: Kann ich das vielleicht mal googeln?

00:11:58: Und dann saß ich mit meinem Handy an meinem Arbeitsplatz und habe diese Möbelstücke geguggelt

00:12:02: und zu wissen, was er da eingekauft hat.

00:12:04: Internet hatten wir, aber Insel typisch sehr schlecht.

00:12:08: Wenn es mal funktioniert hat, war gut, konnte auch gut sein, dass es nicht funktioniert.

00:12:12: Und ja, die meisten haben alle, eigentlich hat gefühlt die ganze Insel bei allen Großhändler

00:12:17: auf dem Festland eingekauft.

00:12:19: Da kannte man die Artikel langsam, hat man immer und immer wieder gesehen,

00:12:22: weil egal welcher Buchhaltung, sich so gefühlt die selben Rechnung,

00:12:25: da war das nicht so gravierend, dass ich da mal vielleicht anwenden,

00:12:28: wenn das Internet nicht da war, Sachen nicht googeln konnte.

00:12:30: Spannend.

00:12:31: Da warst du denn eine Weile und hast mal kennengelernt, wie man vor ein paar Jahrzehnten

00:12:37: quasi in der Branche gearbeitet hat.

00:12:39: Wie hast du gesagt, fachlich weiß auch nicht die riesen Abwechslung.

00:12:45: Aber kannst du, wenn du da rückblickend so eine Kanzlei dir betrachtest,

00:12:49: konntest du trotzdem was mitnehmen?

00:12:52: Nein, nee, ohne Schein.

00:12:55: Kann ich wirklich nicht.

00:12:57: Also das Einzige, dass ich nie wieder so arbeiten möchte,

00:13:01: dass ich jetzt in einer Kanzlei bin, wo ich alles ändern darf und möchte

00:13:05: und wenn ich zum Chef gegen einen Vorschlag habe, dann fragt er ja,

00:13:08: warum hast du es noch nicht umgesetzt?

00:13:10: Du hast dich ja wahrscheinlich sehr gut mit dem Thema auseinandergesetzt.

00:13:14: Ist so ja, verschiedene Quellen, alles mit verschiedenen KI-Modellen durchgeprobiert

00:13:19: und Testmandat schon mal ausprobiert.

00:13:23: Ja, dann macht doch hier das Termin für alle, nächste Redner halbe Stunde darüber

00:13:28: und wenn das alle gut findet, dann wird es halt umgesetzt.

00:13:30: Mir hat es halt ein bisschen den Mut gegeben, einfach bei der nächsten Arbeit,

00:13:35: wenn ich was ändern möchte, dann will ich dafür stehen.

00:13:38: Also eigentlich nur noch, dass ich so nicht mehr arbeiten möchte

00:13:42: und das eigentlich eher vergoldete Zeit war.

00:13:45: Das kann aber immerhin auch eine Motivation sein.

00:13:48: Wie ist das, genau, du warst dann da, hast du gesagt, so zwei Jahre, drei Jahre

00:13:54: und hast dann aber irgendwann gemerkt, das wird sich hier nicht ändern.

00:13:57: Ich gehe mit dem Kanzler, ich habe in der Rente, wenn das so weiter funktioniert.

00:14:02: Und das ist, glaube ich, tatsächlich als Mitarbeiter noch irgendwann ein Problem.

00:14:05: Wenn du zehn Jahre in so einer Kanzlei bist, dann bist du halt in anderen Kanzleien

00:14:08: in Zweifel auch nicht mehr wirklich arbeitsfähig.

00:14:11: Oder du wirst große Probleme haben, dann wieder in einem anderen Set-up

00:14:16: gut performen zu können, weil jegliche Innovation und Fortschritt

00:14:20: ja an den Vorbeigegangen ist.

00:14:22: Ja, also ich finde das immer faszinierend, wenn man jetzt so auf Fortbildung,

00:14:25: auf Seminaren ist.

00:14:27: Und dann redet man natürlich in den Pausen mal mit Leuten,

00:14:29: weil du fragt man auch vielleicht mal nach, hey, du bist ja dann ganz

00:14:33: auch an Standort, du kannst nicht mehr sagen, du bist jetzt in der Stadt,

00:14:35: 30, 40 Kilometer woanders als ich, was verdient man denn eigentlich dort?

00:14:39: Und dann teilweise, wo man denkt, okay, für das Gehalt habe ich mich vergessen,

00:14:44: ich bin nach der Ausbildung gearbeitet und ja, ich bin da das 25-jähriges Jubiläum.

00:14:49: Ich weiß mal auch nicht, ob man das gratulieren oder mitleiden soll.

00:14:53: Sollte, weiß ich nicht, wenn der dann so erzählt, ja, warum sich unter einem

00:14:58: Wert verkaufen und das hat man das, ist leider echt kein Einzelfall,

00:15:02: sondern dann trifft man echt viele Leute, wo man denkt, okay, deine

00:15:06: Lebenszeit ist ein bisschen mehr wert, du könntest auch ein leichteres Leben führen

00:15:11: mit mehr Sachen, die du vielleicht leisten könntest oder auch schon lange

00:15:14: leisten wolltest, ging aber nicht.

00:15:16: Ja, warum machst du das nicht seit 25 Jahren überhaupt mit?

00:15:19: Ja, das ist glaube ich auch, ich habe letztens den Spruch gehört,

00:15:24: Menschen mit einer niedrigeren Schmerztoleranz oder sensibleren Menschen

00:15:28: sind erfolgreicher, weil sie ein Zustand, der nicht tragbar ist,

00:15:33: einfach nicht so lange aushalten.

00:15:35: Das heißt, die Handlung setzt viel eher ein.

00:15:37: Und ich habe schon das Gefühl, dass viele, viele so klassisch Störferhangen

00:15:41: gestellte, einfach sehr leidensfähig sind.

00:15:43: Ich glaube sonst wird man auch nichts in den Berufen, muss man ehrlicherweise sagen.

00:15:46: Das führt dann aber leider dazu, dass man halt genau, wie du sagst,

00:15:50: solche Situationen im Zweifel über Jahre, Jahrzehnte aushält,

00:15:53: obwohl man eigentlich nicht wirklich happy ist.

00:15:55: Und da muss man dazu sagen, du darfst gerne mal erzählen,

00:15:58: wie bist du denn von da quasi weggekommen?

00:16:01: Oder wo bist du da gerade?

00:16:03: Wie bist du denn da vorgegangen?

00:16:04: Weil letztendlich muss der Antrieb und die Entscheidung muss in dir

00:16:07: irgendwann gereift sein und gesagt haben, so geht es nicht weiter.

00:16:11: Und ich jetzt ändere ich was an meinem, an meinem Leben, an meinem Platz,

00:16:16: wo ich arbeiten kann.

00:16:18: Also Ausschlag geben war wirklich, dass man Änderungen vornehmen wollte.

00:16:23: Da wurde irgendwie mit Lex wear, gibt es auch irgendwie für Steuerkanzleien.

00:16:27: Und dann gab es auch so etwas ähnlich wie der Konturausflugsmunitioner von Dativ.

00:16:32: Und dass man den doch gerne einmal vielleicht ausprobieren könnte,

00:16:35: statt halt den ganzen Tag das Konturaushebel abzudrücken.

00:16:38: Ja, das wurde mal getestet, bei einem Mandanten.

00:16:40: Das lief aber nicht rund, das sind Fehler passiert.

00:16:43: Ja, aber vielleicht hat sich dann der Anwender nicht gut genug darum gekümmert.

00:16:46: Vielleicht hätte man eine E-Mail an den Support schreiben müssen.

00:16:49: Dann wurde einfach auch eine Idee mal benutzt,

00:16:51: da hat nicht direkt funktioniert und direkt über den Haufen geworfen.

00:16:54: Und als ich dann wirklich so wirklich grundlegende Sachen einfach mal,

00:16:58: also dass man weiß ich nicht, nicht jetzt irgendwie in der Steitenzeit,

00:17:02: sondern so, weiß ich nicht, man geht mal ins Mill, Alter.

00:17:06: Zumal war ich Jahrhundert ein bisschen nach vorne,

00:17:09: dass man so meine E-Mail-Adresse hat, mein Telefon hat.

00:17:12: Also da wurden wirklich grundlegende Sachen,

00:17:14: wo ich da einführen wollte, was auch dann vielleicht dem Chef auch ein bisschen entlastet.

00:17:18: Auch ja in seinem Sinne, dass man da dann nichts ändern konnte.

00:17:22: Gut, dann einfach Bewerbung geschrieben, ganz einfach.

00:17:26: Also eigentlich die größte Motivation war einfach keine Änderungen,

00:17:30: keine Entwicklung zu sehen in der Kanzlei.

00:17:33: Dass man dann einfach die ganze Zeit nur stehen bleibt, bringt einfach gar nichts.

00:17:37: Ja, und das ist so der Punkt.

00:17:40: Das ist ja für dich auch erstmal eine Entscheidung, die muss man ja nicht mal kommunizieren.

00:17:44: Also du hast auch gesagt, du hast dann einfach Bewerbung geschrieben.

00:17:47: Das ist ja erstmal sich überhaupt mit seiner Zukunft zu beschäftigen

00:17:50: oder mit seinem Leben, mit seinem Arbeits-Setup fängt wahrscheinlich auch irgendwie an mit den Googlen.

00:17:55: Oder du hast gesagt, jetzt ist auch Seminaren, frag mal mal links und rechts.

00:17:58: Gut, die Frage ist, warst du zu der Zeit in der Kanzlei überhaupt auch Seminaren?

00:18:03: Was scha-

00:18:05: Also eben ich würde sogar sagen, meistens sind das auch die Kanzleien,

00:18:08: wenn sie nicht in Technologie investieren, investierten.

00:18:10: Die Kanzleien in der Regel auch nicht wirklich in Know-How und Wissensfortschritt.

00:18:13: Das heißt, man ist dann auch selten auf so Fortbildung und Seminaren.

00:18:17: Aber mal nach links und rechts zu gucken, ist ja auch gerade heute,

00:18:20: wo alles online verfügbar ist, Gehälter, Tätigkeiten,

00:18:23: Erfahrungsberichte von Kanzleien und was ich persönlich auch immer super spannend finde,

00:18:28: ist auch so Mitarbeiter-Bewertungsplattformen, einfach mal nachzulesen,

00:18:33: wo in anderen Kanzleien Leute was gut finden oder schlecht finden

00:18:36: und so, man kriegt ja schon relativ authentischen Einblick,

00:18:39: ohne nur irgendwas nach draußen zu zeigen und zu kommunizieren.

00:18:44: Und dann ist das Thema Bewerbungen schreiben ja auch erstmal nur für einen selbst.

00:18:49: Ich habe mal eine Kollegin gehabt, die gesagt hat, sie nimmt sich als Challenge,

00:18:53: sich drei Bewerbungen im Monat rauszuschreiben.

00:18:56: Es hat sie immer gemacht, aber so die absoluten Traumunternehmen.

00:18:59: Ja, der hat jetzt nicht in der Steuerberatung gearbeitet,

00:19:01: aber der hat sie immer bei Google beworgen.

00:19:02: Er hat gesagt, sie bewirbt sich im Schnitt sechs, sieben Mal im Jahr bei Google.

00:19:06: Die kriegt meistens keine Antwort.

00:19:08: Und die Antworten, die sie bisher mal bekommen, haben sie immer abgesagt.

00:19:11: Und dann hat sie gesagt, naja, sie ist ja alles vorbereitet, das rauszuschicken.

00:19:15: Das dauert eine Viertelstunde.

00:19:16: Aber andere Leute spielen Lotto, da ist die Gewinnwahrscheinlichkeit deutlich kleiner.

00:19:20: Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwo mal irgendeine Stelle, die passt ganz gut.

00:19:24: Und dann freue ich mich.

00:19:26: Und wenn nicht, die Viertelstunde haben andere beim Lotto spielen verloren

00:19:29: und nicht halt beim Bewerbung schreiben, aber ich habe eine höhere Gewinnwahrscheinlichkeit.

00:19:33: Ich fand dieses Vorgehen so, ich fand das Weltklasse irgendwie,

00:19:38: weil das so komplett anders ist als das, wie ich an das Thema Jobsuche herangehen würde.

00:19:43: Für mich ist das ein Projekt, das einmal aufgemacht wird

00:19:46: und dann so schnell wie möglich abgeschlossen wird

00:19:48: und gar nicht so so ein spielerischer Umgang im Sinne von, ich probier es halt einfach mal

00:19:52: und gehe auch eigentlich davon aus, dass das nichts wird.

00:19:54: Das nimmt immer ganz viel Hemmschwelle, wenn man so dran geht und sagt, naja, schlechter kann es ja nicht werden.

00:20:01: Und im Vertrieb sagt man immer, nein, habe ich ja schon.

00:20:05: Also, ein Fehlen, den Job, den ich heute habe, den habe ich ja jetzt schon.

00:20:10: Wenn ich jetzt eine Bewerbung raus schicke und einfach ignoriert werde oder eine Absage bekomme,

00:20:14: dann habe ich den ja immer noch.

00:20:16: Das heißt, schlechter werden kann es ja nicht.

00:20:18: Und das ist, glaube ich, wichtig, dass man sich einfach auch mit sich selber mal dazu entscheidet,

00:20:26: sich damit zu beschäftigen und dann einfach rausgeht.

00:20:29: Und vielleicht magst du da auch mal erzählen, wie lief denn das?

00:20:31: Das war Bewerbung geschrieben und das muss man dazusagen in der Steuerbranche.

00:20:36: Kriegt man in der Regel eine Antwort.

00:20:39: Gerade heute, das ist vielleicht vor zehn Jahren noch anders gewesen,

00:20:42: aber heute wird reagiert auf Bewerbungen, wenn da Steuerfach angestellte,

00:20:45: plötzlich eine Bewerbung schicke.

00:20:47: Ja, aber echt unterschiedlich.

00:20:49: Also, was ich jedem Arbeitgeber noch raten kann.

00:20:52: Es wirkt nicht, wenn sich jetzt jemand bewirbt, da kommt eine E-Mail,

00:20:55: ich komme mit dem Lebenslauf fünf Minuten an, sieht plausibel aus.

00:20:58: Das wird zu einer offenen Stelle bei uns passen.

00:21:01: Das sieht jetzt als Arbeitgeber jetzt nicht aus, so erwärmlich aus,

00:21:05: dass man sich direkt darauf meldet, sondern ich würde es wirklich empfehlen,

00:21:08: dass ein Tag unglaublich viel zeigt.

00:21:11: Und dann kann es einfach sein, dass ich Bewerbungsgespräche noch am selben Tag hatte.

00:21:15: Nächsten Tag ruft die andere Kanzlei zurück, ja, wir haben ihre Bewerbungsunternehmen

00:21:18: und dann sei ich schon einfach, ja, danke, dass ich dich jetzt gemeldet habe.

00:21:22: Dann ist jetzt halt nicht mehr aktuell, die 24 Stunden in 24 Stunden ist viel passiert.

00:21:27: Und wenn man die Zeit hat, einfach sofort reagieren,

00:21:31: was willst du da jetzt noch großartig ständig besprechen,

00:21:34: ob jemand wenig passt oder nicht,

00:21:36: das kannst du ja immer noch in dem Gespräch rausfinden,

00:21:38: eine halbe Stunde hast du immer.

00:21:40: Und wenn jetzt jemand kommt eine E-Mail rein, meldet sich sofort,

00:21:43: sagt, hier kommt eine halbe Stunde, er ist vorbei, ohne Lebenslauf, ohne irgendwas,

00:21:47: dann quatschen wir, wenn du wirklich sagst, okay, ich brauche jemand fachlich gutes,

00:21:50: dann stelle fachliche Fragen, wenn er sie alle beantworten kann,

00:21:54: net einen Eindruck macht, Probezeit kann man immer noch machen,

00:21:57: also man hat doch ja nichts zu verlieren, aus einer halben Stunde eben zu quatschen.

00:22:00: Oder auch einfach, ja, lass uns auch telefonieren,

00:22:03: also erst am Telefonar kannst du ja vieles rausfinden.

00:22:05: Also Arbeitgeber sollten sich, glaube ich,

00:22:07: wenn sich ein Steuerfach anstellt, habe bewirbt, keine Zeit nehmen.

00:22:10: Und wenn du jetzt fünf Minuten, eine halbe Stunde Zeit hast, zu telefonieren,

00:22:13: dann melde ich jetzt bei dem und lass dir nicht zwei, drei Tage rum liegen,

00:22:16: das ist so viel Zeit, wo der vielleicht, keine Ahnung,

00:22:19: eine Bewerbung schreibt mal jetzt ein paar Minuten mit Chativity,

00:22:22: dementsprechend wird die für Quents wahrscheinlich sein,

00:22:24: dass ich zehn Stück rausgeschickt habe.

00:22:27: Ja, dann sollte man, wenn der Glückliche ist

00:22:31: und eine von den Telen ist, kann es sein, dass sie eine erhalten hat,

00:22:34: dann sollte man sich ja was schnell melden.

00:22:36: Ja, da hat sich der Markt extrem verändert.

00:22:38: Und das hat es noch nicht zwingend in allen Köpfen angekommen.

00:22:41: In den Köpfen glaube ich eher schon nicht, glaube ich, das ist vielen bewusst,

00:22:44: aber genau was du sagst, dass man auch letztendlich die Prozesse braucht,

00:22:48: man da nicht, aber quasi die Prozesse,

00:22:51: die Reaktionsgeschwindigkeit oder die Priorisierung, wenn man in der E-Mail-Inbox was passiert,

00:22:55: wie schnell man worauf reagiert.

00:22:57: Hast du absolut recht, die schnellsten Antworten halt sofort.

00:23:02: Und wie du sagst, dann hast du bei den ganz schnellen, hast du am gleichen Tag noch ein

00:23:05: Vorstandsgespräch.

00:23:06: Und selbst wenn man am gleichen Tag keine Zeit hat, ist aber das, was du sagst, so dieses

00:23:12: "Ich meld mich", oder "Wann hast du denn Zeit?" oder dass der Bewerber überhaupt

00:23:17: irgendeine Art von Feedback bekommt, ist schon mal ganz richtig.

00:23:21: Bedeutet gleichzeitig im Umkehrschluss natürlich für Bewerber, wenn dann eine Kanzlei ist,

00:23:25: die seit 14 Tagen einfach gar nicht reagiert, ist das dann halt im Zweifel einfach die falsche.

00:23:29: So, das ist halt die...

00:23:32: Ja, auf jeden Fall.

00:23:34: Die scheint das Thema dann nicht ganz so weit oben priorisiert zu haben.

00:23:40: Und es gibt halt gerade aktuell genug Kanzleien, die Arbeitnehmer vor allen Dingen mit Berufserfahrungen

00:23:46: sehr gerne nehmen.

00:23:47: Und speziell jetzt, um bei deinem Lebenslauf so zu bleiben, du hast dann eine Kanzlei,

00:23:57: also Forschungsgespräche gehabt.

00:23:58: Und wie bist du denn vorgegangen?

00:23:59: Weil wenn du sagst, du hast jetzt in deinem Job gemerkt, oder das einzige, was du gelernt

00:24:04: hast, so will ich es nie wieder.

00:24:06: Wie hast du denn...

00:24:07: Dann gehe ich mal davon aus, dass du versucht hast, diese Fehler von vornherein auszuschließen.

00:24:11: Wie bist du denn vorgegangen?

00:24:13: Hast du denn tatsächlich auch eben Forschungsgespräche und im Bewerbungsprozess quasi der Kanzlei

00:24:16: so Fragen gestellt wie, in welcher Software arbeitet, muss ich hier Kontorauszüge abtippen

00:24:21: und so weiter?

00:24:22: Oder wie hast du für dich herausgefunden, welche Kanzlei eigentlich die richtige ist?

00:24:25: Also ich habe auch auf jeden Fall gewohnt, welche Tools genutzt werden, welche Kommunikationswege

00:24:30: intern, wie werden mit Mandanten extern kommuniziert, wie sind die Abläufe, gibt es Spektalisten,

00:24:38: also schon mal ein bisschen rauszufinden, einfach über die Organisation.

00:24:41: Das sollte man auf jeden Fall da so...

00:24:44: Wenn die jetzt irgendwie sagen, wir tippen einen Kontorauszüge ab, dann würde ich mich

00:24:49: da...

00:24:50: Danke für das nette Gespräch, gehen wir wieder nach Hause und sonst einfach will ich einfach

00:24:55: fragen.

00:24:56: Ich glaube, das ist heute beim Arbeitgeber halt auch so oder interessiert sich ja will ich

00:24:59: dafür.

00:25:00: Und der hat ja Ideen und vielleicht bringt er uns ja auch willig voran, sonst haben wir

00:25:04: keine Ahnung.

00:25:05: Jetzt, wir haben jetzt zehn Leute sitzen, die tippen alles immer nur ab, keiner will

00:25:08: irgendwas ändern.

00:25:09: Die kommen pünktlich, die gehen pünktlich.

00:25:11: So in der ganze Zeit hat sich die letzten fünf bis zehn Jahre nichts geändert und dann sitzt

00:25:15: da jemand in Bewerbungsgesprächen und fragt dies nach, fragt das nach, kennen sie dieses

00:25:18: Tool, benutzen sie das?

00:25:19: Oder sollten sie aber vielleicht mal benutzen?

00:25:21: Dann hat er aber Geber, natürlich sieht er ja auch, was ich daran habe.

00:25:26: Also auf einfach wirklich viele...

00:25:28: Also das sollte auf jeden Fall nicht einseitig sein, das Gespräch, dass der Arbeitgeber die

00:25:33: ganze Zeit nur Sachen nachfragt und nicht Sachen beantwortet, sondern auf jeden Fall

00:25:37: sollte man das Vorstellungsgespräch als Chance nutzen, auch ganz viel lieber die ganze

00:25:41: Live zu erfahren.

00:25:42: Viele haben ja teilweise echt nur, keine Ahnung, ganz schlechte Internetseiten, wo du

00:25:46: einfach nichts erfährst oder haben gar keine teilweise.

00:25:49: Genau, genau.

00:25:50: Von den Online-Auftritten lernt man ja meistens nicht so viel.

00:25:54: Also über die Wettseite, die meisten sind irgendwie auch stehen geblieben vor 20 Jahren,

00:25:58: Social Media-Auftritte gibt es auch so gar nicht und dann ist es halt echt wahnsinnig

00:26:01: schwer.

00:26:02: Das sind ja keine großen Unternehmen, wo du Konzerne, wo du ganz viel außen rum erfährst

00:26:05: und das sind im Zweifel halt kleine Unternehmen und man hat halt gar keine Möglichkeit ohne

00:26:10: ein Gespräch diese Infos zu bekommen.

00:26:12: Ja, deswegen viele Fragen stellen im Vorstellungsgespräch.

00:26:14: Ich zeige jetzt von Interesse und einfach auch für sich selber, ist die ganze Live

00:26:18: überhaupt interessant für mich, anders findest du es nicht raus.

00:26:21: Ja, und vielleicht auch da den Aspekt einfach so als Gedankenanstoß.

00:26:26: Ich muss ehrlich aber sagen, ich habe früher war ich auch immer sehr als Steuerfachhangesteller,

00:26:30: ich war so sehr oder generell als Angesteller, ich war immer so sehr unterwürfig trifftes.

00:26:35: Es sind ganz, ganz viele, die so sagen, ah, das ist der Chef und der gibt mir jetzt Arbeit

00:26:39: und deswegen fühle ich mich geernt, dass ich jetzt für ihn arbeiten darf.

00:26:42: Aber was du auch sagst, so ein bisschen auch einfach selbstbewusst zu einem Fragen zu

00:26:45: stellen und auch einfach das Bild und Verständnis zu haben, dass auch so eine Probezeit halt

00:26:51: nicht einseitig ist, sondern halt auch beidseitig.

00:26:53: Wenn man dann merkt in der Probezeit, ne, hier wurde mir am Anfang irgendwas versprochen,

00:26:58: aber schön, dass es theoretisch irgendwelche Tools gibt, aber in der Praxis darf ich damit

00:27:02: nicht arbeiten oder irgendwie haben immer nur die kostenlose Testversion oder was auch

00:27:05: immer.

00:27:06: Also ich gehe halt wieder, das darf man sich als Angestellter durchaus erlauben, weil

00:27:13: da hatten wir Eingangsgesachte und man verbraucht halt so viel Lebenszeit auf und mit der Arbeit

00:27:19: und mit den Kollegen, das musste halt auch passen.

00:27:21: Also das, ich glaube, keiner von uns, auch von den Hörern hat keiner ein Leben zu verschenken

00:27:26: und Lebenszeit zu verschenken, dafür ist es viel zu wertvoll, die Stunden, die wir so

00:27:30: haben und da muss Arbeit halt auch passen und Spaß machen.

00:27:33: Für dich die Frage, hast du dann auch dann quasi mit dem Schritt, hast du denn die Kanzlei

00:27:38: gefunden, wo du auch jetzt bist oder wo du nachhaltig glücklich geworden bist oder

00:27:43: gab es noch zwischen drin so zwei, drei Zwischenstufungen?

00:27:47: Ein Zwischenschritt gab es, danach war ich in der, würde ich es sagen, ich weiß nicht,

00:27:52: wie viele Eingrenzen, wie viele ich jetzt für mich sagen, aus frisischen Nahrung, Großkanzlei

00:27:57: mit zwölf Berufsträgern und 100 Angestellten.

00:27:59: Aber das fällt, glaube ich, auch durchschnittlich als Großbis.

00:28:02: Also das würde ich sogar in Berlin als Groß bezeichnen.

00:28:05: Ich weiß nicht, die Top 3 Berliner Kanzlei, aber wenn mir das jemand in Berlin erzählt,

00:28:09: sagen wir auch so, oh, das ist so ordentlich.

00:28:11: Ja, dann ist es immer so eine große Kanzlei, aus Friesland sowieso.

00:28:14: Und ja, da war ich fachlich, bist du da auf jeden Fall gefordert, die haben da Fälle

00:28:21: in größten Ordnungen, die hast du so noch nicht gesehen, keine Ahnung, Redarrei, Kapitalgesellschaften

00:28:28: oder Personengesellschaften geben, wir haben Koka-Ges mit hunderten Beteiligten und und

00:28:33: und, also da siehst du Sachen, die hast du davor einfach nicht gesehen.

00:28:36: Also von Kontrausdüge abtippen zu dem Schritt ist auf jeden Fall krach.

00:28:40: Man lernt dort.

00:28:41: Sie sind zu bösen gelistet und unternehm.

00:28:42: Das war komplett ein Riesen-Schritt, muss ich echt sagen.

00:28:47: Also auch eine Herausforderung.

00:28:49: Ich hatte echt Glück, dass ich bei dem saß, der am meisten Berufserfahrung hat, war auch

00:28:54: an Führungssträcher in Nürrstdorferfach angestellt.

00:28:56: Aber teilweise sind die Steuerberater zu ihm ins Büro und haben ihn Fragen gestellt, weil

00:29:00: der einfach dann seit 20 Jahren die größten Fälle da bearbeitet.

00:29:04: Der hat ein Berufserfahrung Wahnsinn.

00:29:05: Zum Glück saß ich bei dem anderthalb Jahre, hab da unglaublich viel gelernt.

00:29:09: Was ich aber auch gemerkt habe, dass es dann auch, wenn man dort Sachen ändern möchte,

00:29:14: da war halt klassisch Maustorstatur zwei Monitore und da war aber ein großer Scanner und Kopierer.

00:29:21: Da waren da 20 Leute in der Abschussabteilung.

00:29:23: Ja, und dann, wenn man dann Sachen eingereicht hat, die wurden kopiert und dann in den grauen

00:29:27: Ordner abgeheft.

00:29:28: Wo ich dann gesagt habe, ich hätte gerne als erster eine Abteilung Tischscanner.

00:29:32: Ich würde gerne Sachen da einscannen, wenn man die nicht immer wieder drücken muss.

00:29:35: Weil ich dann ja auch ständig auf Ordner suche bin von den Vorjahren.

00:29:38: Vielleicht sind die bei uns im Schrank, vielleicht sind die in Keller.

00:29:41: Oder gibt es eine Checkliste von Medaids-Andnahmen, eine Checkliste für Mandatsbeendigung oder

00:29:47: auch eine Einarbeitungsliste.

00:29:48: Was sollte denn der Steuerfacher gestellt hätte, der neu zu uns kommt, mindestens lernen?

00:29:53: Gab es vieles auch nicht.

00:29:54: Also was ich jetzt eher gelernt habe, entweder hat sich dafür in der Kanzlei jemand interessiert

00:29:59: und hat es wirklich grundlegend organisiert.

00:30:02: Und ob du dann jetzt eine Checkliste hast, die zehn Leute benutzen oder eine Checkliste,

00:30:06: die 100 Leute benutzen, das macht keinen Unterschied.

00:30:08: Aber Hauptsache, jemand hat sich mal mit diesem Prozess auseinandergesetzt und es kam eine

00:30:13: kleine Kanzlei, kann um Welten besser organisiert sein, alles viel besser gemanagt haben als

00:30:20: eine große Kanzlei.

00:30:21: Entweder hat du da Leute, die sich dafür interessieren und einsetzen und auch Sachen durchboxen oder

00:30:25: du hattest niemanden, der sich dafür interessiert und dann läuft das.

00:30:29: Wenn die Kanzlei seit 50 Jahren geht, dann geht das halt alles immer so weiter.

00:30:33: Also fachlich unglaublich viel gelernt, aber jetzt die Kanzlei um Welten besser organisiert.

00:30:42: Also das ist so ein großer Schritt gewesen.

00:30:44: Also komplett gar kein Papier mehr.

00:30:48: Und dann werden abgelehnt, wenn die nicht digitalen Mitarbeitenden wollen.

00:30:51: Wir haben unser Portal, wir haben unser Ausgangsrechnungstool.

00:30:54: Woüber wir dann die Sachen importieren wollen.

00:30:57: Wenn du das nicht machen möchtest, dann wird auch einfach gesagt, dann bringen die zusammen,

00:31:01: aber auch einfach nichts.

00:31:02: Gibt es ja andere Kanzleien, die dann vielleicht eine Steuererklärung, eine Buchhaltung machen

00:31:06: können?

00:31:07: Für uns lohnt sich das dann nicht.

00:31:08: Einer von den wenigen Papierfälle, dass da noch jemand dazukommt.

00:31:11: Das ist erstmal, was du sagst, auch über große Kanzleien, kann ich nur so bestätigen.

00:31:17: Ich bin tatsächlich meiner Karriere irgendwann auch mal zu einer sehr, sehr großen Kanzlei

00:31:21: gewechselt.

00:31:22: In der Annahme, dass das sehr viel digitaler läuft und musste dann feststellen, dass die

00:31:28: Größe des Unternehmens nichts aussagt über den Digitalisierungsgrad oder über die Form

00:31:34: der, oder die Flexibilität in der Organisation und mal sozusagen.

00:31:38: Hat überhaupt gar keinen Zusammenhang, ehrlicherweise.

00:31:41: Ich bin happy über diese Station gewesen, aber das war mein Irrglaube am Anfang, dass

00:31:50: ich dachte, die müssen ja gut organisiert sein, sonst wären sie ja nicht so groß.

00:31:54: Manche sind halt auch einfach nur groß trotz ihrer Organisationsform und nicht wegen

00:31:58: der Organisationsform.

00:32:00: Und vor allen Dingen, ich glaube gerade so grundsätzliche Entscheidungen sind bei großen

00:32:05: Unternehmen sogar eher Träger, weil in Zweifel hat einfach mehr Leute mitsprechen können

00:32:09: und mehr Leute mitgenommen werden müssen.

00:32:11: Und da ist eher eine, wie du sagst, eine kleine Kanzlei, die von Leuten, die aber wollen und

00:32:16: die Interesse haben an Verbesserung, die ist viel, viel schlagkräftiger und kompetenter

00:32:24: auch fachlich letztendlich als das Träger-Großschiff, um in Bootsprache zu bleiben.

00:32:34: Das heißt aber, du bist jetzt da in der Kanzlei, wo du letztendlich auch, hast du eben schon

00:32:41: erwähnt, so sehr proaktiv, auch einfach vorschönig gemacht kannst.

00:32:45: Wenn du irgendwas siehst und sagst, okay, das müssten wir irgendwie anders machen oder

00:32:49: da gibst du ein Tool oder was auch immer, dann läufst du da hin und zurzeit vorgesetzt

00:32:54: und sagst so, hey, warum machen wir das nicht so?

00:32:56: Oder wie?

00:32:57: Genau.

00:32:58: Also bei uns sind jetzt auch 15 Leute insgesamt, zwei Berufsträger.

00:33:02: Ja.

00:33:03: Also man muss auch einfach in Bilder davor gesetzte, der Chef, der Teamleiter, einfach

00:33:09: der mit seiner Ansprechperson, du musst auch einfach das Glück haben, wenn der sich voll

00:33:14: für Digitalisierung einsetzt und er interessiert sich dafür und du hast da irgendwas in der

00:33:20: Richtung.

00:33:21: Ja, dann will der das wahrscheinlich unterstützen, dann will er das wahrscheinlich gut finden.

00:33:23: Und wenn du da hast, keine Ahnung, den 55-jährigen Gesellschafts-Geschäftführer, der sich dafür

00:33:28: gar nicht interessiert, ja, zehn Jahre noch, dann ist das für mich eher alles vorbei und

00:33:32: der ist halt dein Chef, dein Teamleiter oder deine Ansprechperson, ja, dann kannst du

00:33:37: deine Idee auch dreimal vorbringen, dann bringt das auch nichts.

00:33:40: Also es ist einfach wedlich leider ein bisschen glücksabhängig, wer ist einfach meine Ansprechperson.

00:33:44: Und da hatte ich jetzt einfach Glück, dass er...

00:33:47: Ja, also das wäre auch meine Frage gewesen, wie ist der Altersschnitt, ist der in deiner

00:33:51: Kanzlei jünger als in den anderen Kanzleien oder hat das nichts mit dem physischen Alter

00:33:56: zu tun?

00:33:57: Nein, nein, also ich würde sogar wirklich fast sagen, ja, das hat wirklich was mit dem

00:34:00: Alter zu tun.

00:34:01: Ja, jemand, der jetzt noch sagt, okay, ich bin jetzt gerade 40, ich habe noch 25 Jahre

00:34:05: vor mir, wird Digitalisierung sehr wahrscheinlich anders entgegentreten als jemanden zu sagen,

00:34:11: der ist 5 oder 10, ja, also das nochmal.

00:34:13: Da war ja auch mal irgendwie, ich weiß gar nicht, ob das jetzt auch von MWB war, da

00:34:16: war mal so eine Umfrage, wie sehr Digitalisierung sie jetzt als positiv betrachten.

00:34:21: Ja.

00:34:22: Und da war da auch so ein Altdurchschnitt, Einzelkanzlei oder halt Partnergesellschaft.

00:34:26: Und da traue ich, war der Wahnsinn, bei einzelnen Berufsträgern war 18%, nee, ich sehe keinen

00:34:32: Nutzen oder Mehrwert in Digitalisierung.

00:34:34: Und ich dann dachte, wenn da jetzt 10.000 Leute gefragt werden, da haben 1.800 Leute gesagt,

00:34:40: nee, Digitalisierung bringt mir einen Meld, das ist für das Wahnsinn.

00:34:44: So betracht, ja, so betracht ist das Wahnsinn.

00:34:46: Aber an der Seite, wenn du einen Raum hast, einen Seminarraum, 20 Mitarbeiter oder 20

00:34:51: Leute, vier sagen, nee, hab keinen Vorteil.

00:34:53: Also das ist einfach jeder Fünfte.

00:34:55: Ist das schon Wahnsinn, wenn man sich dazu als Vorvorsteckt.

00:34:59: Das heißt aber, dass es gleichzeitig, das zeigt ja auch ein bisschen, dass dein Wertegang

00:35:05: ist, dass du dich nicht zufrieden gibst mit dem da, wo du bist und im Zweifel was mitnimmst

00:35:10: und selbst wenn es nur das ist, so will ich es auf gar keinen Fall mehr wieder.

00:35:13: Aber dass du nicht irgendwann sagst, okay, jetzt bin ich ja hier oder wie sagt man so

00:35:18: schön, es tut ja nicht weh, also es ist zwar nicht toll hier, aber es tut auch nicht aktiv

00:35:24: weh, also bleibe ich jetzt hier.

00:35:25: Du hättest ja auch in der Großenkanzel bleiben können, da ging es dir ja dann offensichtlich

00:35:29: besser als in der Station davor.

00:35:30: Du hast ja trotzdem noch weiter gesucht und gesagt, nee, es geht auch noch besser und

00:35:34: ich möchte es auch noch besser haben.

00:35:35: Ja, also ich würde schon so sagen, dass man gerne so weit schauen sollte, bestmord ich

00:35:42: sagen, okay, ich gehe jetzt einfach gerne zur Arbeit.

00:35:45: So mein Urlaub ist jetzt oben, macht nichts, weil ich hab morgen trotzdem einen tollen

00:35:50: Tag, ich kann ja auch einen tollen Tag bei der Arbeit haben.

00:35:52: Der kann ja genauso Spaß machen, dass ich tolle Arbeitskollegen habe, dass ich weiß,

00:35:56: dass mich spannende Projekte erwarten.

00:35:59: Morgen ist ein Meeting, da wollen wir dieses um jenes besprechen und dann wollen wir das

00:36:03: umsetzen und ändern.

00:36:04: Ich freue mich, also teilweise auch, ich sage mir, ich freue mich auch auf die Arbeit,

00:36:08: es ist schön feieramt zu haben, es ist aber auch wieder schön wieder bei der Arbeit zu

00:36:12: sein, weil man einfach dieses, wenn man sich einen bringen kann, wenn man will, ich weiß,

00:36:16: okay, ich kann hier mehr Wert bieten.

00:36:18: Ja, und so sollte man halt gegebenenfalls, okay, bis hier noch eine Bewerbung schreiben,

00:36:25: bis man vielleicht dann die Stelle gefunden hat, die einen Zusagen.

00:36:30: Das kann ja auch genauso sein, dass der Chef ständig Sachen ändern will, ich bin jetzt

00:36:33: aber nicht die Person, die jetzt Sachen geändert haben möchte.

00:36:36: Dann kann es ja auch genauso sein, ich bin jetzt in der Digitalen Kanzlei, für mich

00:36:40: da auch gar nicht wohl, ich bin da nicht so der Mensch, der jetzt das Digitale arbeiten

00:36:43: möchte.

00:36:44: Dann kann es natürlich auch genauso sein, dass du eine Bewerbung schreibst, denn kannst

00:36:47: du ein bisschen mit einem älteren Chefs zugegeben, falls und so sagst, okay, da bin ich glücklicher,

00:36:51: weil ich arbeite dort meine Zeit habe, von morgens bis abends mache ich dieselben Tätigkeiten,

00:36:56: ich will keine großen neuen Fälle, die mich überfordern auf den Tisch haben, ich will

00:37:00: jeden Tag dasselbe haben, es ist halt einfach typabhängig, ob ich jetzt so sage, ich möchte

00:37:04: jetzt vorankommen, woran ich eine Kanzlei, die auch weiter vorankommen möchte, und wenn

00:37:08: ich sage, ich will einfach eine Kanzlei, alles geregelt, ich mache jeden Tag dasselbe und

00:37:13: die Kanzlei, ja in 10 Jahren geht ja Chef eh einen Renteil, kein Nachfolger, aber da gehe

00:37:18: ich auch in Rente, das passt ja super, ja dann ist vielleicht die andere Kanzlei die richtige

00:37:22: für mich.

00:37:23: Ja, das finde ich sehr, sehr, sehr wertvoll, weil es wirkt immer so ein bisschen so und

00:37:28: ich weiß auch jetzt, auch jetzt zum Beispiel in diesen Podcasts, in anderen Folgen, suggeriert

00:37:33: das manchmal, dass digital und innovativ und dass das per se immer besser ist, aber das

00:37:39: ist es ja gar nicht, es ist so ein bisschen wie in der Beziehung, es gibt ja auch nicht

00:37:43: ein Ranking an von das sind die besten Partner um eine Beziehung zu führen, das sind zwei

00:37:51: besten und die sind schlecht, sondern es ist ja vor allem passt man selbst zueinander und

00:37:55: ist man auf einer Wellenlänge, hat man eine ähnliche Wertvorstellung, hat man gleiche

00:37:59: Vorstellungen von davon wie Dinge passieren sollten, an Qualität und Ungang miteinander

00:38:05: und so weiter, und wenn 18% der Menschen in der Steuerberatung sagen, Digitalisierung

00:38:12: ist nichts für mich, dann ist das ja auch letztendlich vollkommen okay, es gibt ja genug

00:38:17: Mandanten die das wahrscheinlich genauso sehen, aber dann sollten idealerweise diese 18%

00:38:21: miteinander arbeiten und dann sind sie auch alle am Ende glücklich, das heißt, dass

00:38:24: endlich das was du sagst, es gibt kein per se besser oder schlechter, sondern es gibt

00:38:28: einen, es passt besser zu dir oder es passt weniger gut zu dir, es ist ja kein, es ist

00:38:33: kein, kein so ein arrogantes im Sinne von so sollte es sein und das, diesen Eindruck

00:38:37: habe ich ganz häufig beim Thema Digitalisierung und Innovation.

00:38:40: Man muss, man muss auch nicht immer jedes Tool machen, man muss nicht die abgefahrene

00:38:45: KI-Kanzlei sein, das ist überhaupt nicht notwendig, man muss halt vor allem für sich selber

00:38:51: herausfinden wie man es haben möchte und dann zusehen, dass das Umfeld auch so einpass.

00:38:55: Und ich glaube das, das ist ja das was du sagst, das halte ich für wahnsinnig wertvoll, weil

00:38:59: ich recht gerade bei jungen Menschen immer mit gerade so Ausbildung und Studien, was

00:39:03: sind denn so der beste Arbeitgeber oder woran merkt man das?

00:39:06: Kann man so pauschal nicht sagen?

00:39:08: Es gibt ein paar Sachen, die sind pauschal drauf, so wenn man ignoriert wird, keinerlei

00:39:14: Feedback zu arbeiten bekommt und keine arbeiten bekommt, da hatte ich auch durchaus in meinem

00:39:18: Leben schon, wo ich so zwei, drei Wochen einfach nichts zu tun hatte und rumsaß, aber

00:39:22: Präsenzpflicht hatte, war jetzt auch nicht die schönsten Wochen meines Lebens und ich

00:39:26: glaube aber, oh Gott, selbst da würden wahrscheinlich Leute sich denken, na gut, dann kann ich mal

00:39:31: durchatmen und bin nicht zu Hause und auch ganz nett.

00:39:34: Also das ist glaube ich extrem wichtig, dass man sich selber besser versteht und dann

00:39:41: halt zu sieht, dass das Umfeld passt.

00:39:42: Und das ist am Ende eine Reise, bei dir ist auch eine Reise und das ist auch noch eine

00:39:45: Frage, die ich an dich habe.

00:39:47: Hast du da jemals negatives Feedback bekommen, weil du jetzt ja so viele Positionen oder

00:39:52: Stellen hattest, wenn ich mitgezählt habe irgendwie vier Arbeitgeber, kann da irgendwie

00:39:57: mal irgendwas Negatives, weil das kriege ich immer mit, dass da auch einige Leute dann

00:40:01: besenken haben, wenn sie den Arbeitgeber wechseln, dass das ja nicht gut kommt, wenn man ständig

00:40:06: gewechselt ist.

00:40:07: Also wenn man es halt begründet, das ist ja vollkommen in Ordnung.

00:40:11: Und wenn man jetzt wirklich sagt, okay, ich war jetzt auch in der Suche nach Top 3%

00:40:16: digitale Kanzlei in Deutschland, ich will KI-Tools benutzen, ich will mit Chachi Bitt

00:40:21: reden, meine E-Mails dadurch verfassen, ich will es keine Ahnung, lieber mit drei Monitoren

00:40:27: und iPad arbeiten und ich kriege immer keine Ahnung, nur Kanzleien gehabt, die zwei Monitorer

00:40:33: und halt einen Scanner für 20 Leute.

00:40:35: Das ist halt, nee, also es wurde mal hinterfragt, klar.

00:40:39: Man fragte, aber das ist halt gegenseitig gekannt werden.

00:40:42: Aber es ist kein Punkt, der jetzt negativ war, wo du den Eindruck hattest, da hat man sich

00:40:46: ein dickes Minus hinter deinen Namen eingetragen.

00:40:48: Nein, also die jetzige Kanzlei wird es dann, glaube ich, dann, okay, dann möchtest du vielleicht

00:40:54: die Sachen ändern, konntest du in der anderen Kanzlei das nicht, dann ist es auch vollkommen

00:40:57: in Ordnung.

00:40:58: Was ich auch gerne noch sagen wollte zu dem anderen Punkt, was du sagst, ist, eine Trennung

00:41:03: muss ja auch nicht immer auf Dauer sein.

00:41:05: Also teilweise habe ich das auch gesehen in der Kanzlei, wenn du einfach gut auseinander

00:41:09: gehst, kann ja auch wirklich sein, ich möchte einfach gerne nach zehn Jahren nochmal was

00:41:12: anderes sehen, ich glaube in der anderen Kanzlei funktioniert es besser und wenn es am Ende

00:41:17: doch nicht besser läuft, wenn man gut auseinander gegangen ist, habe ich das auch gesehen, dass

00:41:21: nach einer Kündigung oder nach einem Jobwechsel die Leute zur Selbenkanzlei zurückgegangen

00:41:27: sind und danach wieder noch zehn Jahre da geblieben sind.

00:41:29: Also man kann ja, man sollte jetzt nicht, man kann jetzt 50 Arbeitgeber jetzt eben ausprobieren,

00:41:35: mal gucken wo es am besten ist, dann kann man ja beim Vorstellungsgespräch nach gleich

00:41:38: schon ein bisschen rausfinden, aber man darf sich auch mal versehen, dann hat man vielleicht

00:41:43: mal Arbeit angenommen, wo ich dann, wie ich dachte beim Vorstellungsgespräch, okay, das

00:41:47: ist mein Traumarbeitgeber, aber in der Probezeit habe ich rausgefahren, okay, es passt jetzt

00:41:51: doch, ne, wenn man gut auseinander gegangen ist, okay, vielleicht war meine alte Arbeit

00:41:55: ja doch gar nicht so schlecht, also man muss ja auch nicht auf Dauer aufgetrennt sein,

00:41:59: also das ist ja auch immer so eine Möglichkeit.

00:42:01: Ja, das ist glaube ich auch, ich wollte gerade sagen, das muss ich auch dazu sagen, dass

00:42:05: das viel mir als jüngerer Mensch unfassbar schwer zu kündigen, also das ist glaube ich

00:42:11: die, also das war echt, es war echt, echt, echt viel mir echt wirklich schwer, aber

00:42:19: da auch Transparenz zu sein, du hast vorhin erzählt, dass auch im Vorstellungsgespräch

00:42:24: einfach auch, wenn man bestimmte Dinge noch nicht kann und so einfach super offen zu sein,

00:42:28: ich glaube das ist bei einer Kündigung genauso wichtig, weil wie du sagst, dass das nicht

00:42:32: nur die Ausgangstür ist, das könnte auch in Zukunft wieder die Eingangstür sein für

00:42:36: jemanden.

00:42:37: Genau.

00:42:38: Vielen, vielen lieben Dank, also ich gucke auf die Uhr, wir sind schon am Ende, ich finde,

00:42:42: ich finde aber tatsächlich, wir hatten einige sehr spannende Gedankengänge für Leute, die

00:42:47: gerade in Kanzlei, in einer Kanzlei sitzen, in einem Job sitzen und das Gefühl haben,

00:42:52: ja, ist schon okay, aber ist auch noch nicht so 100 Prozent das, wie ich mir das eigentlich

00:42:58: vorstelle, finde ich dein Beispiel sehr inspirierend zu sagen, okay, dann muss es vielleicht auch

00:43:04: nicht die letzte Station sein, dann kann man ja trotzdem noch mit offenen Augen durch

00:43:07: die Welt gehen und vielleicht findet man ja etwas, was noch besser ist oder was du ja

00:43:12: auch offensichtlich machst, du veränderst auch in der Kanzlei, wo du jetzt gerade bist

00:43:15: ja auch Dinge, aber jetzt in der Kanzlei, wo du da bist, läufst du damit nicht an der

00:43:21: Wand, sondern hast auch den Raum, das zu verändern und deswegen glaube ich, hoffe ich, dass es

00:43:26: für einige Hörer auch inspirierend ist, gibt es da etwas, was du noch den Hörer dazu

00:43:31: mitgeben möchtest, die, die jetzt unglücklich oder ich muss sagen so, gerade noch zufrieden

00:43:39: in gerade an dem Arbeitsplatz sitzen?

00:43:41: Für die kurze Zeit, für die man auf der Erde ist, sollte okay kein Maßstab dafür sein,

00:43:49: dass alles wirklich in Ordnung ist.

00:43:51: Okay, Arbeit, finde ich für mich selber nicht in Ordnung finden.

00:43:56: Das Leben ist kurz, keine Ahnung wie alt ich werde, vielleicht, keine Ahnung, werde ich

00:44:01: nur 50, dann sollte ich mich noch drücken, weil ich jetzt vielleicht noch 20 schöne

00:44:05: Arbeitsjahre aufhören, wo ich, wie ich sage, ich gehe gerne zur Arbeit.

00:44:09: Wenn ich jetzt, keine Ahnung, der digitalen Kanzlei bin und ich möchte Monotoner arbeiten,

00:44:14: such den Monotonere Kanzlei, ich bin, arbeite jetzt Monotonen, möchte digital, da sucht

00:44:18: den der digitalere Kanzlei, such etwas, was zu dir passt und einfach mal das Handy in

00:44:24: die Hand nehmen und eben anrufen, das machst du doch nicht, musst du ja nicht unbedingt

00:44:27: direkt die schriftliche Bewerbung per E-Mail, per Post oder stimmensweise per Faxseiser,

00:44:33: einfach, ja, wenn das Handy in die Hand rufst du doch eben an, den Arbeitgeber findest

00:44:37: du online, ganz interessant, vielleicht sind die Menschen in der Kanzlei aber noch viel

00:44:40: interessanter als nur die Internetpräsent, die dann eine halbe Stunde hin, hast nichts

00:44:44: zu verlieren und fertig.

00:44:46: Fantastisch, gute, schöne Schlussworte, würde ich auch unterschreibe ich so, ich würde

00:44:52: mich freuen, tatsächlich auch von so Storys hören, ich kriege immer, immer mal wieder

00:44:56: E-Mails aufgrund der Podcast folgen, ich freue mich jedes Mal, es landet bei mir und ich

00:45:00: lese es und ich freue mich, deswegen gerne, falls jemand ähnliche Geschichten hat, meldet

00:45:06: euch gerne, Marcel dir, vielen lieben Dank für dein Einblick und deine Gedankengänge,

00:45:12: fand ich finde ich tatsächlich sehr inspirierend und ja, ich bin gespannt, was bei dir passiert,

00:45:19: ob das die letzte Station war oder wo du in 10, 20 Jahren bleibst, ich werde es verfolgen,

00:45:28: ich hoffe auch, liebe Zuhörer, dass ihr uns auch verfolgt, das könnt ihr machen, indem

00:45:32: ihr diesen Kanal abonniert und dann hören wir uns in der nächsten Folge, ciao ciao.

00:45:36: Ja, vielen Dank.

00:45:38: [Schwingen]