Ansteuern - Der NWB Podcast für Steuerfachleute

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Der Podcast für Steuerfachleute

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00:00:00: Ansteuern. Der NWB-Podcast für Steuerfachleute. Mit Melchior Neumann.

00:00:15: Hallo und herzlich willkommen zum Ansteuern-Podcast, dem NWB-Podcast für Steuerfachleute.

00:00:21: Mein Name ist Melchior Neumann und ich habe heute ein spannendes Gespräch vor mir, das weiß

00:00:27: ich, weil der Gesprächspartner ganz spannend ist und ich würde sagen umfangreichsten Einblick hat in

00:00:32: die ganzen Themen Ausbildung, Fortbildung, Fachassistenten, Prüfungen und so weiter. Wir nehmen die Folge,

00:00:40: ich würde sagen Frühsommer, es ist 2025 auf, das heißt, es ist auch so ein bisschen Prüfungsphase

00:00:46: und da versuche ich Kai Bullmann einige Insights mal zu entlocken, was diejenigen, die irgendwann

00:00:55: nächstes Jahr, über nächstes Jahr die Prüfung schreiben, vielleicht anders machen können, als die

00:00:58: jenigen, die es heute machen. Aber erstmal herzlich willkommen Kai. Ja, herzlichen Dank, Melchior,

00:01:02: dass ich dabei sein darf. Ich habe es angekündigt, du kennst dich vielschichtig aus. Das liegt daran,

00:01:10: weil du einfach wahnsinnig viel unterschiedliche Dinge machst und zwar vielleicht magst du selber

00:01:14: erzählen, wo du beruflich gestartet hast, weil du bist zumindest ursprünglich nicht den klassischen

00:01:19: Weg eines Steuerberaters gegangen. Ja, ich starte einfach mal nach Abitur ganz normal um Bundeswehr,

00:01:27: als ich jung war, musste man noch 12 Monate dienen, hatte ich zunächst ein duales Studium in der

00:01:32: Finanzverwaltung gemacht, dieses 3-Jährige zum Diplom-Finanz-Wert, anschließend dann Wirtschaftspädagogik

00:01:39: studiert, an der Universität in Göttingen immer eine Semesterferien im Finanzamt gearbeitet. Ich

00:01:44: war nur beurlaubt in der Zeit und hatte dann immer eine Semesterferien in der Rechtswerfstelle

00:01:48: gearbeitet. Und nach dem Studium dann das riffernde Jahr zum zweiten Staatsexamen Brustbild in

00:01:54: Schul gemacht für Wirtschaftsberufe, also Wirtschaft und zweitfach Steuern, was in Niedersachsen

00:02:00: damals auch möglich war. Und dann seit über 20 Jahren schon in diesem Bereich beruflich tätig,

00:02:06: als im Grunde sagt man ja im allgemeinen Volksgern Berufsschullehrer, genau. Und weil ich mal

00:02:16: ein bisschen umtriebigen habe, dann nebenberuflich auch ein bisschen gemacht. Seit Anfang an natürlich

00:02:21: dann auch in den Prüfungsausschüssen, was zum Lehrergeschäft dazugehört, bei den Steuerfachen

00:02:26: gestellten. Später dann bei den Steuerfachwerten dazugekommen, im Prüfungsausschuss. Dann kam der

00:02:33: Fachassistent-Lohnung-Gehalt, wo ich von Anfang an dabei bin. Da wurde ja so im 2014 rund, also

00:02:40: habe ich es in Erinnerung, also ist jetzt auch schon wieder über 10 Jahre her gestartet und da war

00:02:44: ich gleich von Anfang an als Lehrerbeisitzer mit dabei. Immer nebenberuflich als Dozent auch

00:02:50: tätig gewesen in der Aus- und Vorbildung. Und 2017 habe ich mich dann an die Beraterprüfung

00:02:57: gemacht. Andere machen im Alter einen Marathonlauf. Ich hatte mich dann auf die Beraterprüfung

00:03:02: vorbereitet und wollte mir selbst beweisen. Dann nochmal, das war dann mit diesen Vätermonaten

00:03:09: so ein bisschen kombiniert und Sommerferien, dass ich die Zeit auch so ein bisschen dafür

00:03:12: genutzt habe und dann einfach geschrieben habe und das ist richtig gut gelaufen. Genauso, dass

00:03:18: sie mich danach dann, das wusste ich am Anfang auch noch nicht, auch den Steuerberatertitel trotz

00:03:23: Lehrertätigkeit führen darf, weil es da so eine Ausnahme im Steuerberatungsgesetz gibt, wenn man,

00:03:28: also es gibt es für Hochschulabsolventen, für Hochschulprofessoren, meine ich ganz genau,

00:03:32: dass diese Tätigkeit halt vereinbar ist mit der Beratertätigkeit und deswegen darf man dann auch

00:03:38: den Titel führen. Das sieht man bei Professoren und das ist dann im Paragraf 57 Steuerberatungsgesetz,

00:03:43: meine ich, so eine Beispiele auf der Auflistung und das gilt dann halt auch für meine Tätigkeit,

00:03:49: die man damit vergleihen kann. Und bin dann auch Prüfer bei der Steuerberaterprüfung seit einigen

00:03:58: Jahren, seit im Grunde als Corona begann in der Phase dabei, darf da auch mit prüfen und genau

00:04:06: und nehmen. In der Coronazeit fängt es dann auch an, Videos zu erstellen, für zunächst für die

00:04:13: Steuerberaterkammer, um was für die Auszubildungen zu ermöglichen, so und dann kam die eigene Idee,

00:04:18: so einen eigenen YouTube-Kanal zu machen und da auch immer was für zu bauen, genau. Und der wächst

00:04:25: auch immer so ständig, so kontinuierlich, weil ich da versuche, so ein bisschen die Lärmfelder

00:04:30: aufzufrischen. Den werden wir auf jeden Fall verlinken, als alle Zuhörer, Zuschauer, jetzt gerade

00:04:35: findet ihr das in der kleinen Podcast-Beschreibung, Videobeschreibung, was auch immer ihr gerade

00:04:39: seht, da, um wir den gerne vorbeischauen. Ich finde das sehr faszinierend. Für viele Leute

00:04:45: hätte es ja gereicht, Lehrer zu sein, für dich offensichtlich nie, sondern du hast immer

00:04:50: irgendwie das nächste angestrebt. Lag das daran, weil dein Lehrerjob so langweilig war, welche

00:04:55: Fächer unterrichtest du denn? Also die Fächer sind hauptsächlich im Steuerberatenden Bereich,

00:05:00: ja, dort steuer, also alle Lärmfelder, die mit Steuerricht zu tun haben, bzw. mit Rechnungssäsen,

00:05:07: die ja jetzt andere Titel haben, aber was so dahinter steckt. Und dann noch bei dem Verwaltungsverhang

00:05:12: gestellten, dort in dem Bereich dann im Grunde so Politik-Staatsrecht eher, was sich ganz gut

00:05:19: ergänzt und ansonsten früher auch in verschiedensten anderen Schulformen der Berufswillenschulen. Also

00:05:24: ich hatte sogar schon mal an der Fachoberschule Naturwissenschaften unterrichtet, weil auch wenn

00:05:29: mir die Verkultas fehlt, aber weil da gerade Bedarf war. Das ist aber schon ganz viele Jahre her.

00:05:34: Und wie kommt es? Ja, weil ja letztendlich der Job da dann irgendwann ja doch so ein bisschen zur

00:05:41: Routine wird. Ich hatte irgendwann auch mal so ein bisschen, war ich in so einem kleinen Loch,

00:05:46: weil immer jedes Jahr sich ja so ein bisschen ähnelt nach dem Motto, es gibt ja diesen Film mit

00:05:50: dem Moment hier, wenn der dir was sagt. Und genau, und dann bin ich die Beraterprüfung angegangen,

00:05:56: weil ich irgendwie noch so eine neue Aufgabe, so was Zusätzliches haben wollte. Ja, und damit

00:06:02: kam dann im Grunde dann auch wieder die ganze Freude am Steuerrecht auch verstärkt wieder. So wie

00:06:07: ich es mal umschreiben. Und dann öffneten sich wieder neue Türen und mit den neuen Türen. Ich

00:06:15: sage mal immer, der Mensch ist so auf Wachstum angelegt und nicht auf Statik und im Beamten-Tum

00:06:22: ist es eher so ein statisches Ding. Und ich gleiche das damit aus, dass ich dann nebenher noch

00:06:31: zahlreichen Dingen nachgehe. Das gibt es ja bei den Finanzbahnen genauso. Die hast du ja auch

00:06:36: öfter interviewt. Da gibt es ja auch viele, die noch untriebig überall sind. Und dann ist das

00:06:41: auch wieder eine Bereicherung für den eigenen Hauptjob, weil ich da ganz viel auch mit zurücknehmen

00:06:45: kann in meine eigene Lehrertätigkeit, weil man einfach dann auch ein großes Basiswissen hat.

00:06:50: Vielmehr Bescheid war es so ganzheitlich, wie könnte man zum Berater kommen. Auch so,

00:06:55: dass fachliche Wissen ist natürlich dadurch wesentlich besser als früher. Und das sorgt

00:07:01: einfach für eine Freude. Und ich würde es also auch ein bisschen als Hobby oder so bezeichnen. Also

00:07:07: einfach, dass es mir Spaß macht und es wieder auch verstärktes Hobby geworden ist, so dass ich

00:07:12: auch nicht auf jede Stunde gucke, was ich mache. Ich finde es vor allen Dingen, ich kann mich noch an

00:07:15: meine Ausbildung erinnern. Mich hat es schon immer gestört, wenn Lehrer nur so ihr Unterrichtsfach

00:07:21: konnten und einem noch nicht mal sagen konnten, im Wesentlichen irgendwas dazu sagen konnten,

00:07:25: wie die am Ende die Prüfung aussehen wird oder ablaufen wird oder sonst irgendwas. Das fand

00:07:28: ich schon immer. Okay, keine Ahnung, kann man vielleicht nicht von jedem erwarten, aber ich

00:07:34: fand das immer so ein bisschen ignorant, weil man als von einem Schüler wird immer erwartet,

00:07:38: dass man irgendwie möglichst das ganze Bild im Blick hat und wofür das eigentlich irgendwie da ist.

00:07:41: Und einige Lehrer haben das jetzt nicht zwingend alles mitgebracht. Aber was ja wirklich die

00:07:48: wenigsten haben, ist, dass man jetzt nochmal nebenbei aus Hobby und Spaß den Steuerberatertitel

00:07:53: macht. Deswegen größten Respekt davor, weil das ist ja durchaus etwas, daran scheitern einige,

00:07:59: die das hauptberuflich als ihr Hauptding machen. Arbeitest du denn tatsächlich auch als Steuerberater?

00:08:04: Also hast du irgendwie eine Kanzlei oder machst so Einzelberatung oder ist es wirklich nur

00:08:08: Bank-Sport? Nee, das Nächte, ich nutze eigentlich den, ich nutze den Titel halt so hauptsächlich,

00:08:13: weil auf allen Hochzeiten kann man auch nicht tanzen und wenn dann noch immer die Termine zum

00:08:17: Zehnen usw. kämen, das wäre dann vielleicht doch ein bisschen zu vieles Gutes, sondern ich mache

00:08:21: mehr so im Bereich Fortbildung, Ausbildung, dann die Bild, das Bedien dieses Text-Sicher-Tutorials-Kanals,

00:08:30: den du ja verlinkst dann letztendlich und diesen Geschichten. Und da ist schon so, sage ich mal,

00:08:36: genug, dass das so zeitlich mich genug ausfüllt und ein bisschen Zeit möchte ich ja auch für

00:08:43: Familie und beispielsweise auch für Hobbys wie Sport und so haben, genau. Weil das Leben gibt

00:08:48: es ja auch noch nach wie vor, das muss ja alles in so einer Gesamtbalance bleiben. Ja, sind immer

00:08:53: die Leute, die so wirken, also wenn sie 200 Stunden die Woche arbeiten und dann sagen, ja, ich brauche

00:08:57: noch ein bisschen Freizeit. Aber gut, ich kenne das Gefühl, dass wenn der Arbeit sich nicht so

00:09:03: anfühlt wie Arbeit, dann ist das halt auch nicht so wahnsinnig schild. Ich kann es mal so schreiben,

00:09:09: wenn ich in den Klassenraum gehe und dann wieder rausgehe, komme ich häufig mit mehr Energie wieder

00:09:14: raus, als ich vorher reingegangen bin, weil es einfach Spaß macht mit Leuten was zu machen und

00:09:19: diese Kombination steuerrecht so in der Theorie und damit Leuten dann im direkten Austausch Dinge

00:09:24: zu machen, das macht mir halt sehr viel Freude und weniger, wenn ich jetzt eine Kanzlei hätte,

00:09:30: wo man dann letztendlich doch ein bisschen enttäuscht wäre, weil ja immer das Grundgeschäft

00:09:35: ja häufig dann auch die Routine ist. Immer die Frist zum Zehnten eines Monats, die Dinge zu

00:09:40: erledigen und da sind ja auch so intellektuell nicht immer so in der normalen Kanzlei die

00:09:45: Herausforderung dabei. Ja, das ist das, was du kennst als Lehrer, dass sie das jährlich ja

00:09:50: wiederholt. Das hat man in der Steuerkanzlei eigentlich noch viel mehr, weil die Frequenz eher

00:09:54: monatlich ist und nicht jährlich. Außer man macht nur Jahresabschlüsse, aber man hat die gleiche

00:09:59: Tendenz, aber du kannst es ja dann in gewisser Weise kombinieren. Ich würde super gerne mal

00:10:04: darauf eingehen auf das ganze Thema Prüfung, weil gerade auch die Steuerfachangestellten

00:10:10: Ausbildungen sich ja gerade auch so ein bisschen wandelt von der Prüfung aus tatsächlich,

00:10:14: bevor ich versuche, das in meinen amateurften Worten zu beschreiben, vielleicht sagst du

00:10:21: einmal, wie sich die Prüfung gerade jetzt verändert für Steuerfachangestellte und wohin das

00:10:27: vielleicht auch geht und warum das so ist. Also ich gehe vielleicht erst mal vom sogenannten

00:10:31: Rahmenlebplan aus, was zu unterrichten ist und dann anschließend auf die Prüfung, weil erst

00:10:36: mal muss man das Rad von vorne betrachten. Früher wurde ja immer in dieser Fächerstruktur

00:10:39: unterrichtet Steuerrecht, Rechnungswesen, allgemeine Wirtschaftslehre. Da war allerdings das Problem,

00:10:45: dass man ja dann immer so eine Fächertrennung hatte, so von der Realität her und das Dinge,

00:10:51: die eigentlich ja fachlich zusammengehören, weil sie in der Praxis ja zusammen betrachtet werden

00:10:56: müssen, getrennt unterrichtet werden. Ich sage mal so ein Beispiel, was früher mal so ein Problem war.

00:11:01: Die Umsatzsteuer ist immer in Steuerrecht früher ja unterrichtet worden, zumindest in

00:11:06: Nier-Saxen im ersten Ausbildungsjahr und da macht man ja dann auch die Ausführliefung oder

00:11:11: in der gemeinschaftlichen Bahn, Verkehr etc. Und dann in Rechnungswesen hatte man dann erst im

00:11:16: dritten Ausbildungsjahr diese Themen dann vom Buchungssatz her aufgenommen und dann die

00:11:23: Buchung dazu gemacht. Und da ist es doch viel schlauer, wenn man sowas zusammenführt und

00:11:26: die Dinge dann, wenn man sie unterrichtet, dann gleich zusammengefasst unterrichtet, dass man,

00:11:32: wenn man diese berufliche Situation hat, dass ich mich mit diesem IGR-Werb, IG-Fernverkehr etc.

00:11:38: beschäftigen muss, dass ich dann auch gleich den Buchungssatz dazu machen. Oder wenn ich mich

00:11:43: beschäftige beispielsweise mit Einkünften aus Gewerbetrieb bei einer Personengesellschaft,

00:11:48: dass ich in dem zusammen auch das handelsrechtliche Know-how beibringe. Wie sieht das bei einer

00:11:54: OHG, wie sieht das bei einer KG mit MOPAC aus und was verändert sich dort bei der Gewinnverteilung,

00:12:00: Haftung, dass man das immer in Kombination mit dem Anwendungswissen unterrichtet. Das war ja

00:12:05: früher nicht so. Da war das ja wirklich immer so von den Fächern künstlich getrennt. Ich finde,

00:12:09: das hat ja nicht unbedingt das Lernen erleichtert. Ja und heute hat man das halt anders aufgeteilt.

00:12:13: Man hat jetzt Lernfelder, das heißt man hat berufliche Handlungssituationen,

00:12:17: beispielsweise in der Einkommensteuer die Einkommensteuerklarung eines Arbeitnehmeres

00:12:22: bearbeiten. Das wäre dann im Grunde der Einstieg im Lernfeld 4, wo es dann darum geht,

00:12:28: im Grunde das ganze Einkommensteuerliche Rechenschema, was man für einen Arbeitnehmer,

00:12:32: für einen Arbeitnehmerklarung braucht, durchzuarbeiten. Von § 19 bis letztendlich dann zum vollendeten

00:12:40: Bescheid, zur festzusetzenden Einkommensteuer, dass man das dann thematisch durchgeht, dann

00:12:47: natürlich auch kombiniert mit den modernen IT-Geschichten, dass die dann da auch mit

00:12:54: integriert werden. Genau und so ist das jetzt erstmal aufgebaut, dass es 12 Lernfelder gibt

00:13:00: und in diesen Lernfeldern sind quasi die ganzen Inhalte neu zusammen gepuzzelt worden. So fachlich,

00:13:06: passend an die Handlungssituationen. Und das finde ich schon für die Schüler viel, viel

00:13:12: anwendungsfreundlicher und eher der Praxis näher stehend als es früher war. So, jetzt komme ich

00:13:19: zu den Klausuren. Bei den Klausuren war es ja früher so, dass immer du Steuerlehre geschrieben

00:13:27: hast, Rechnungswesen, AWL, alles zählte jeweils 25 Prozent. Am Ende gab es auch eine mündliche

00:13:32: Prüfung, die auch 25 Prozent zählte. Und das ist jetzt auch neu aufgelegt. Da hat man, ich sage mal,

00:13:40: leider trotzdem immer noch so eine fächerorientierte Prüfung beibehalten. Das heißt, es gibt eine

00:13:47: Klausur, die hat ein etwas komplizierter Name, verbergt sich aber letztendlich Steuerrecht

00:13:52: hinter nach neuer Prüfungsordnung. Die schreibt man, früher hatte man ja immer 150 Minuten

00:13:58: geschrieben, die schreibt man jetzt 130 Minuten und die zählt 35 Prozent, früher die 25 Prozent

00:14:03: zählte und im Grunde das ganze Steuerrechtlich abgefragt wird. Dann das, was für Rechnungswesen

00:14:09: war, wird jetzt über, ich meine, 110 Minuten ungefähr abgeprüft. Das zählt dann nur noch 30

00:14:17: Prozent oder zählt 30 Prozent, also auch mehr als vorher, wo es vorher ja 25 Prozent war. Und allgemeine

00:14:24: Wirtschaftslehre, das heißt immer noch Wirtschaft und Sozialkunde, also auch fächerorientiert. Da

00:14:28: wird ja das zum Beispiel, was in dem Lärmfeld für die Personengesellschaft bei Einkommensteuer

00:14:32: unterrichtet wird, abgefragt, immer noch in der Wirtschaftsklausur. Die zählt nur noch 10 Prozent.

00:14:38: Das heißt, dieses Know-how, was man für AWL früher brauchte, was so aufgebauscht war,

00:14:43: hat man so ein bisschen runtergepackt. Und das halte ich auch für sinnvoll, weil das ja auch nicht

00:14:49: der Schwerpunkt der Prüfung ist, dass man da, sage ich mal, als Beispiel was zum Thema Geschäftsfähigkeit

00:14:55: vielleicht so im Ansatz wissen muss oder zum Kaufvertragsrecht oder BGB jedes Detail wissen

00:15:00: muss. Das macht ja nicht die Praxis eines Steuerfachangestellten aus. Und deswegen ist das, finde

00:15:06: ich, zumindest völlig okay, wenn man das so ein bisschen runtergepackt hat. Und die alte,

00:15:10: mündliche Prüfung, die früher ja im Grunde eher so eine Fragerunde war, die hat man jetzt

00:15:14: auch umgearbeitet. Das ist jetzt im Grunde ein mandantenorientiertes Prüfungsgespräch. Die

00:15:22: Leute kriegen vorher einen Sachverhalt, können sich einen Aussuchen auswahlen, haben eine Viertelstunde,

00:15:27: zehn Minuten, ja, Viertelstunde, ungefähr Vorbereitungszeit. Und dann geht man in dieses

00:15:32: Gespräch rein und dann spielt ein Prüfer einem Mandanten. Das muss jetzt nicht in jedem jeder

00:15:37: Kammer so sein, aber in Niedersachsen wird das jetzt zumindest so sein. Und dann stellt halt der Prüfer,

00:15:42: der dem Mandant spielt, Fragen zu dem Sachverhalt. Und dann hat man so ein Gespräch miteinander,

00:15:47: wo man die Dinge durchgeht. Und wenn man alles zu dem Sachverhalt durchgeht, dann kommen eventuell

00:15:51: noch zusätzliche Fragen, die so einen Mandant immer hat. Zum Beispiel ich habe geheiratet und was

00:15:57: hat das jetzt für Auswirkungen, dass man dann da so ein bisschen nachhackt. Das dauert jetzt eine halbe

00:16:00: Stunde und das 25 Prozent. Also ich sage mal so, in dem Prüfungen selbst ist jetzt noch nicht so die

00:16:07: Revolution aufgetreten. Da hat man noch nicht alles auf links umgewälzt, aber das wird schrittweise

00:16:13: auch immer ein bisschen mehr so Richtung Belegorientierung gehen. Wir hatten jetzt ja nebeneinander

00:16:19: die neue Prüfungsordnung und die alte Prüfungsordnung an Klausuren gehabt. Und da kann man sagen,

00:16:24: das ist kein Geheimnis. Die werden ja auch bei veröffentlicht, dass sie dann zu nahezu 70 Prozent

00:16:28: auch noch so identisch waren. Also viele Inhalte waren die gleichen, die man abgefragt hatte. Und

00:16:34: dann gibt es aber so ein paar Themen, die weggefallen sind. Früher wurde 7G unterrichtet, der ist jetzt

00:16:39: nicht mehr zu unterrichten zum Beispiel. Man hat auch so ein bisschen so ein paar Dinge rausgerumpelt.

00:16:43: Wobei man sich da wieder streiten kann, ist die 7G nicht wichtig oder aber da streite man sich

00:16:50: ja bei jedem Thema, weil dann irgendwo jedes Thema schon wichtig bleiben wird. Da kommen wir vielleicht

00:16:55: auch gleich gleich zum Folgethema. Was gehört da eigentlich rein und was gehört da nicht rein?

00:17:00: Die einen werden sagen, ja, so was wie 7G gehört dazu. Was ich auch immer wieder höre in Diskussion

00:17:06: ist, wir brauchen viel mehr IT-Kentnisse und Prozessverständnisse, müsst damit rein. Gibt es

00:17:12: ne große, große Gruppe, die auch sagen, Sozialversicherungsrecht ist ja wahnsinnig wichtig. Da kommen

00:17:17: dann Steuerfachangestellte, die arbeiten dann plötzlich im Lohnbereich, die können dann gar nichts

00:17:21: und so weiter aus dem Bereich zumindest. Aber genau dafür gibt es ja auch die, kommen wir gleich

00:17:27: dazu auf zu sprechen, diese ganzen Weiterqualifizieren und Fachassistenten. Das heißt, man kann ja

00:17:32: nicht, also es ist auch einfach unmöglich, all das, was man theoretisch können sollte oder in jeder

00:17:38: Teildisziplin, in jeder Kanzlei mit den unterschiedlichen Schwerpunkten, denn tatsächlich im Alltag

00:17:42: auch braucht, das ist ja utopisch. Also die Forderung ist ja vollkommen utopisch, dass wirklich jeder

00:17:48: Steuerfachangestellte alles, was er danach beruflich braucht in zwei bis drei Jahren irgendwie, denn

00:17:53: anschließend auch beherrscht, sondern man muss ja wirklich, das ist ja eine absolute Grundlagenausbildung

00:17:57: eigentlich und dafür ist das Steuerrecht zu komplex meiner Meinung nach. So eine Ausbildung ist

00:18:04: vielleicht dafür da, dass man so die Grundlagen vermittelt, dass man wirklich nur so im Einzelnen

00:18:08: kratzt und dann die Vertiefung dann später kommt. So ein bisschen wie beim Bachelor on Master,

00:18:11: wo man dann dem Bachelor erst mal macht mit so einer allgemeinen Ausbildung und dann im Master

00:18:16: irgendeine Vertiefung macht, wo man dann beruflich tiefer reinsteigen will und so ähnlich ist es

00:18:21: ja dann auch mit den Fachassistenten, was du eben erwähnt hast, genau. Ja und da würde ich super

00:18:25: gerne einsteigen, weil das ganze Feld ist ja auch so breit und divers. Früher gab es, also ich fühl

00:18:32: mich alt, wenn ich das sage, aber früher gab es gefühlt den Steuerfachwürden für diejenigen,

00:18:37: die sich mehr mit Steuern beschäftigt haben und den Bilanzbuch halten für diejenigen,

00:18:40: die sich mehr mit Rechnungswesen beschäftigt haben. Punkt, das war es. Und jetzt gibt es ja

00:18:45: eine ganze Bandbereite an Fachassistenten und weiter Qualifizierung und so weiter und da

00:18:49: du so viel mit Prüfung und so weiter beschäftigt bist, dachte ich mir, du kannst uns wahrscheinlich

00:18:55: hervorragend Überblick darüber geben, was gibt es da eigentlich und wie unterscheiden sich diese

00:18:59: ganzen Titel von der anderen? Genau, okay. Bei dem Fachassistenten ist es folgendermaßen,

00:19:04: da gibt es als erstes beispielsweise, den hatte ich ja vorhin auch schon erwähnt,

00:19:08: dem Fachassistent Lohn und Gehalt. Ja. Das war so eine erste Vertiefungsrichtung,

00:19:12: weil man immer wieder festgestellt hat, dass man ja in der Ausbildung nur so im Lohnrecht,

00:19:16: was ja sehr komplex geworden ist, so an der Oberfläche ein bisschen kratzt,

00:19:19: dass ja auch viele Kanzleien sich im Lohnsteuerrecht gar nicht auskennen und wenn man da irgendwie

00:19:24: Bock misst baut, dass dann sofort die Kanzlei brennt, weil dann sofort alles an Problemen

00:19:29: aufkloppt. Und da war wirklich Bedarf gegeben für eine fachliche Vertiefung und die sieht

00:19:35: folgendermaßen aus, dass man dann für diesen Fachassistenten Lohn und Gehalt, kurz FALFG,

00:19:40: dass man sich da natürlich vorbereitet bei irgendeinem privaten Bildungsträger. Da gibt es ja

00:19:45: verschiedene Möglichkeiten und jede Kammer, im Grunde ist es auch eine Verbundprüfung. Man

00:19:51: schreibt eine Klausur, die Klausur enthält an Fachwissen natürlich Lohnsteuerrecht,

00:19:56: dann Sozialversicherungsrecht einen großen Anteil, das was du auch meintest, was wichtige

00:20:01: Kenntnisse sind, auf alle Fälle in dem Bereich. Dann Arbeitsrecht ist da mit drinne, ein bisschen

00:20:07: DSGVO war da auch mal mit drinne, aber die Hauptdreikomponenten sind Lohnsteuerrecht,

00:20:12: die ganzen speziellen Sachen, Sozialversicherungsrecht und Arbeitsrecht. Genau diese Klausur muss

00:20:18: man mit mindestens 50 Prozent bestehen und die ist sehr anspruchsvoll, da ist auch wirklich ganz

00:20:23: viel Neuhaue drinne. Die kann man nicht mit so einem Crashkorsel-Umbuchhalter bei der IHK vergleichen,

00:20:27: überhaupt nicht. Und dann gibt es da noch eine mündliche Prüfung, wo dann diese Dinge abgefragt

00:20:32: werden und die dann auch 50 Prozent zählen, also in beiden Teilen muss man 50 Prozent erreichen.

00:20:37: Und danach kann man sich dann Fachassistenten Lohn und Gehalt nennen und die sind ja wirklich

00:20:42: am Arbeitsmarkt sehr, sehr gefragt. Also das ist ein Fachassistent, der wirklich in der Praxis

00:20:46: nach Anfangsschwierigkeiten dann doch positiv letztendlich sich da eingegangen ist und der

00:20:54: jetzt auch wirklich nachgefragt wird. Das ist so der erste. Dann gibt es das leiche Spielen in

00:21:01: der Spezialisierung Fachassistenten für Land- und Forstwirtschaft, kurz FALF genannt. Das Problem

00:21:08: in der steuerlichen Aus- und Vorbildung ist ja, dass die Landwirtschaft eine Black Box ist. Du

00:21:12: wärst wahrscheinlich auch in deiner Steuerfahngestellenausbildung nur gelernt haben, okay Landwerte,

00:21:16: das sind irgendwie welche, die mit Naturkräften zu tun haben, so aus dem Boden dann letztendlich

00:21:22: dann ihre natürlichen Ressourcen und so weiter. Und das ist da irgendwie dieses Wirtschaftsjahr

00:21:26: erster, siebter bis dreißigster, sechster gibt und das ordnet man zeitlich zu. Und das war es im

00:21:30: Grunde schon, was man dazu gelernt hat. Und die ganzen Spezialitäten in der Landwirtschaft,

00:21:35: 13a und so weiter, da hat man ja keine Ahnung von. Hat man auch beim Fachwert keine Ahnung von.

00:21:41: Selbst bei der Beratervorbereitung hab ich dazu auch nix gelernt. Wenn das mal drangekommen wär,

00:21:45: oh graus, das wär schrecklich gewesen, aber ich glaube, das wär den anderen genauso gegangen,

00:21:49: weil sich keiner darauf vorbereitet. Und wenn man in dem Bereich, das ist so viel Speziales

00:21:54: Wissen bei der Land- und Forstwirtschaft, da schreibt man auch eine Klausur für dieses ganze

00:21:59: Branchespezifische, auch Rechnungswesen etc. und Betriebswirtschaftslehre für Land- und

00:22:04: Forstwirtschaft. Auch da wieder mit mindestens 50 Prozent muss man bestehen und eine mündliche

00:22:08: Prüfung abschließen. Und das ist ja in der Praxis auch wirklich so.

00:22:13: dass Land und Forstwirtschaft ja auch separiert ist. Es gibt ja spezialisierte

00:22:16: Kanzlei, so Buchbuch, ich weiß gar nicht, wie sie als Buchbuchführungsstellen und die

00:22:20: machen dann auch nur das oder manchmal machen sie noch so ein bisschen Immobilien,

00:22:24: weil da ist häufig dann halt auch Immobilienbesitz und so weiter, aber

00:22:27: ehrlicherweise ist steuerlich gesehen, entweder macht man Land und Forstwirtschaft

00:22:31: oder was anderes, aber man macht selten beides irgendwie, weil es halt so

00:22:36: gefühlt so separiert ist, obwohl es im gleichen Gesetz steht.

00:22:39: Dann gibt es den Fachassistent für Item-Grunde, für den es ein paar Jahren gibt,

00:22:44: da habe ich allerdings so ein bisschen gemischte Gefühle, da bin ich jetzt

00:22:47: selbst nicht am prüfen, da ist es aber auch so, dass man eine Klausur schreibt,

00:22:51: da geht es ja auch nicht darum, dass ein Administrator ausgebildet werden soll

00:22:54: für die Kanzlei, sondern das ist jemand, der dann die Prozesse, die ja überall auf

00:22:59: allen Kanälen digital zusammenlaufen mit den ganzen Schnittstellen, das alles im

00:23:03: Überblick haben soll und zusammenbauen soll und dann so ein bisschen wie so ein

00:23:07: Wirtschaftsinformatiker, also diese Theorie in der Kanzlei und angeblich

00:23:11: soll es der wichtigste Mitarbeiter, das ist ja immer so, dass Credo in der

00:23:14: Kanzlei sein und werden und das ist ja auch, weil das ja auch so an Bedeutung

00:23:18: zunimmt und man sagt ja ungefähr, dass 20 Prozent der Mitarbeiter in

00:23:23: Steuerkanzleien so technikaffin sind, wo das dann im Frage käme, dass das dann

00:23:28: für die gemacht wird. Das Problem, da schreibt man auch wieder eine Klausur

00:23:32: und dann hat man so eine fachpraktische Prüfung, dass man irgendwie so ein

00:23:34: Projekt vorstellen muss. Bei der Prüfung habe ich so ein bisschen nur das

00:23:38: gedankliche Problem, dass das natürlich immer so ein öffentlich rechtlicher

00:23:43: Titel ist und das ist dann wie so ein großer Tanker auf dem Ozean, der sich

00:23:46: nur ganz langsam manövrieren lässt und die Geschwindigkeit in der Technik

00:23:51: verändert sich ja so schnell mit KI etc., dass man ja schon so ganz schwer

00:23:57: hinterher kommt und das dann in diese Prüfung dann zu integrieren sorgt

00:24:02: wahrscheinlich dafür, dass diese Prüfung auch aktuell glaube ich nicht mehr so

00:24:06: wahrgenommen wird, dass es dann da eher in der Praxis oder privatrechtliche

00:24:11: Anbieter gibt, die dann andere Dinge anbieten, was dann vielleicht eher sei es

00:24:15: jetzt von Dativ aus oder sei es beispielsweise, ich hatte mal was

00:24:18: gehört von dem Fibotroniker, der ja dann auch eher so am Puls der Technik ist und

00:24:24: das wird dann natürlich bei so einer Körperschaft des öffentlichen Rechts,

00:24:27: wo ganz viele Rädchen sich drehen nicht so schnell umgesetzt.

00:24:31: Ja, also vielleicht auch da tatsächlich die Erfahrung, weil genau das ist auch mein

00:24:34: Eindruck, ich finde theoretisch, also die theoretische Überlegung dahinter

00:24:39: finde ich fantastisch, weil ich glaube daran mangelt das extrem und weil wir in

00:24:43: diesem Podcast ja auch sehr viele, ich würde mal sagen IT und Digitalisierungsthemen

00:24:47: immer ansprechen, ist es genau der Punkt den du ansprichst, den ich auch immer sehe.

00:24:51: Das wandelt sich so unglaublich schnell, und ich bin tatsächlich dozent für

00:24:56: den Fibotroniker und habe da gerade die Woche erst ein Tag lang über künstliche

00:25:03: Intelligenz referiert und tatsächlich meine, die Inhalte, die ich da

00:25:06: präsentiert habe, die wären vor zwei Monaten schon so nicht möglich gewesen,

00:25:10: weil sich in den letzten, nur in den letzten acht Wochen schon so einiges

00:25:13: getan hat, dass ich die Präsentation wirklich so ein, zwei Wochen vorher erst

00:25:17: final abschließen kann und da, das denke ich mir beim Fight auch echt häufig,

00:25:22: da muss dann Lehrplan und Prüfung und Anforderung und genau der Punkt, das

00:25:27: dauert einfach lange und die Technologie wandelt sich so unglaublich schnell,

00:25:32: dass, das ist glaube ich schon möglich, man kann auch heute noch Informatik

00:25:39: studieren und hat, ist danach definitiv qualifiziert, aber man muss sich so auf

00:25:42: die absoluten Grundlagen Basics konzentrieren, dass sich dann wieder

00:25:46: darum die Frage stellt, wie gut ist dieses Grundlagenwissen überhaupt in der

00:25:49: Praxis denn auch umsetzbar, weil letztendlich müssen wir ja keine Theoretiker

00:25:54: haben über Daten, Infrastrukturen und so was, sondern müssen wissen,

00:25:58: ich bin nicht das eine Tool an das andere rein praktisch gesehen und das,

00:26:03: das stelle ich mir auch echt schwer vor in dem Format, also von diesen genau über

00:26:07: diese Kammer zu gehen, jetzt aber auch nicht zu bearbeiten, da bin ich der

00:26:13: erste und der lauteste der Schreit zu sagen, es kann ja nicht sein, dass die

00:26:15: Kammer sich damit gar nicht beschäftigt, das, aber das Dilemma kann ich sehr gut

00:26:19: nachvollziehen, weil ich in dem Bereich zumindest tatsächlich auch Teil irgendwie

00:26:23: von dem Konkurrenzangebot bin, von den Privatwirtschaftlichen, die, wo ich mir

00:26:29: schon manchmal denke, so weiß ich was, so Leerplan für nächstes Jahr einreichen,

00:26:33: wo ich denke, so ein Jahr, keine Ahnung, selbst das kommt mir schon lange her

00:26:38: vor das Curriculum für nächstes Jahr schon jetzt überlegen, aber da hatten wir

00:26:44: beide ja nichts abgesprochen, das wusste ich jetzt nicht mit dem Fibotroniker,

00:26:47: dass du da irgendwie drinnen bist, das ist jetzt völliger Zufall gewesen.

00:26:50: Der läuft tatsächlich, der läuft tatsächlich auch diese Woche, ich glaube

00:26:53: deswegen ist generell auch die Wahrnehmung und man hat links und rechts gehört,

00:26:56: dass es gerade läuft, aber ja genau, da bin ich involviert zumindest.

00:27:01: Genau und deswegen, und da ist dann auch das Problem, wenn man so den Prüfungsmodus

00:27:05: sich anguckt, dass dann viel Theorie auch zum Thema AO-Recht abgefragt wird,

00:27:08: was man da bei GOBDs und so weiter braucht und das ist dann viel auch zu sehr,

00:27:14: Theorie lasse ich in dem Bereich vielleicht auch so ein bisschen, ist so meine Wahrnehmung,

00:27:18: vielleicht sehen das viele andere Kollegen in dem Bereich, die dann selbst

00:27:21: die Prüfung abnehmen anders, aber das ist das, was mir so irgendwie hier und da

00:27:25: von links und rechts zugetragen wollte, das habe ich jetzt einfach wiedergegeben.

00:27:29: Sicherlich gibt es auch viele, viele Argumente, das sind so ein paar Schwächen.

00:27:32: Genau, man kriegt so eine Sensibilisierung, wird in das Thema reingeworfen

00:27:35: und dann muss man halt aber anschließend dann noch ganz viele, viele andere Dinge machen,

00:27:40: damit dann seine Werthaltigkeit dann entfaltet.

00:27:43: Genau, ich mache noch mal weiter, dann gibt es den Fachassistent für Rechnungswesen-Controlling,

00:27:47: da war ich tatsächlich auch mal ein Jahr lang mit dabei, bin dann in die Stellvertretung

00:27:52: rüber gegangen, war ich dann wieder in den Falk reingegangen, bin also in den Fachassistenten

00:27:56: in Lohnung gehalten und ich ja auch nicht in einem Prüfungsausschuss in Zeitgleich sein kann.

00:28:00: Und da war es so, das ist so ein bisschen der Bilanzbuch, halt da Leid umschreibe ich mal,

00:28:05: das ja durch die Digitalisierung und die Automatisierung der Buchung,

00:28:10: ja die Beratung der Mandanten auch mehr Betriebswirtschaftliche Beratungen im Vordergrund

00:28:15: drücken soll und deswegen braucht man Mitarbeiter, die dann in dem Bereich entsprechend beraten können.

00:28:19: Deswegen kriegen die dann dieses Rechnungswesen und Kosten- und Leistungsrechnung etc. Wissen

00:28:25: auch wieder mit einer Klausur und einer mündlichen Prüfung.

00:28:30: Hat man wahrscheinlich extra eingeführt, um die Leute auch in der Steuerbranche zu halten,

00:28:35: weil beim Bilanzbreiter ist ja das Problem, wenn den jemanden hat, dann gehen die Leute

00:28:39: häufig ja auch weg aus der Steuerbranche hin in die Wirtschaft und das ist wahrscheinlich auch

00:28:44: ein Motivationsgrund mit, weswegen man das Ding aufgesetzt hat, weil letztendlich ist

00:28:49: da beispielsweise die Schwäche im System, da muss man ja so auch im Praxisjahr warten.

00:28:54: Ich habe jetzt nicht genau im Kopf, ob es ein oder zwei Jahre sind, die man praktisch ständig

00:28:58: sein muss, um beim Bilanzbuchhalter, der von der IAK gemacht wird, der ja vom Wissen ja,

00:29:03: sage ich mal, so dem Bachelor gerade entspricht Bachelor Professional, wie der Steuerfachwert

00:29:08: und der Fahrassistent, der Rechnung zu diesen Controlling ist irgendwie zwischen diesen Stadien,

00:29:14: Steuerfahr angestellten Ausbildung und dem Bilanzbuchhalter irgendwie dazuschnegen.

00:29:18: Deswegen habe ich den mal böse Bilanzbuchhalter "Light" genannt.

00:29:21: Den Bilanzbuchhalter kann man ja mittlerweile sofort ablegen.

00:29:24: Wenn ich eine Ausbildung gemacht habe, kann ich da sofort in die Prüfung reingehen.

00:29:28: Früher gab es ja da auch immer drei Jahre Praxiszeit, die man abarbeiten musste.

00:29:31: Und dadurch würde ich mir die Frage stellen, wenn ich Auszubildender bin, warum soll ich noch

00:29:36: den Fag machen, wenn ich gleich den Bilanzbuchhalter angehen kann.

00:29:39: Das ist so ein Punkt, der mir da auffällt.

00:29:41: Und ich kann da ja auch so kritisch ganz neutral reden, weil ich ja jetzt nicht angestellter

00:29:46: irgendwie bei der Kammer bin, sondern es geht ja auch darum, solche Analyse zu treffen,

00:29:51: was sind Vorteile, was sind Nachteile.

00:29:52: Schaden tut es auf alle Fälle nicht.

00:29:54: Wenn man so eine Prüfung gemacht hat, man kriegt ja dann auch eine Anrechnung beim Steuerfachwert

00:30:00: zum Beispiel.

00:30:01: Und wenn man früh genug in diesen Lernmodus rein will, aber wenn ich in der Situation wäre

00:30:05: als Steuerfachangesteller, würde ich wahrscheinlich dann eher den Bilanzbuchhalter machen als

00:30:09: den Fag.

00:30:11: Genau diese Unsicherheit, genau dieses, ich würde mal sagen, es ist ein bisschen unübersichtlich.

00:30:18: Deswegen vielen, vielen lieben Dank für dieses Zusammenfassung.

00:30:20: Das gibt schon mal sehr viel Struktur und Übersichtlichkeit, aber wie du sagst, irgendwie einiges ist schon

00:30:26: dicht beieinander.

00:30:27: Und wo würdest du bei all den ganzen Sachen den Steuerfachwerten einordnen?

00:30:31: Der ist ja dann auch, wie du sagst, fachlich eigentlich noch ein Schritt weiter, aber der

00:30:35: ist ja auch deutlich steuerrechtlicher, also ich muss sagen allgemeiner, aber dafür anspruchsvoller

00:30:40: oder tiefer.

00:30:41: Also dem Fachwert würde ich angehen, letztendlich, wenn ich als langfristige Visionen ins Steuerberat

00:30:47: habe und über den Praktikerweg gehen will, weil letztendlich, wenn man dann dem Fachwert

00:30:50: angeht, das ist ja im Grunde, ich sage mal vom Wissen her so rund 60 Prozent der Beraterprüfung,

00:30:56: die Fälle sind ein bisschen kleiner, aber das Deal der Klausuren ist ja ähnlich aufgebaut

00:30:59: wie der Bayer Beraterprüfung mit den drei Klausuren, ist vom Umfang her genauso aufwendig

00:31:06: wie das Schwierigkeitsgrad vergleichbar mit dem Bilanzbrater, aber es werden eher die

00:31:10: Dinge abgeprüft, die bei der Steuerberaterprüfung später auch ausschlaggebend sind.

00:31:15: Und deswegen ist das so ein schöner Vorbereitungsgrad, sag ich mal, um dann später in die Beraterprüfung

00:31:21: zu gehen.

00:31:22: Dadurch wird ja auch die Zeit verkürzt auf dem Berater, ohne, wenn ich jetzt mal wegen

00:31:27: Steuer-Fahrangestellter bin und später den Berater ohne diesen Fachwert angehen will,

00:31:31: dann brauche ich ja acht Jahre in der Praxis, früher waren es mal zehn Jahre, um dann in

00:31:35: die Steuerberaterprüfung gehen zu können, nach Steuerberatungsgesetz.

00:31:38: Und wenn ich den Bilanzbruchhalter oder den Steuerfachwert dazu schiebe, dann verkürze

00:31:43: ich diese Zeit auf sechs Jahre.

00:31:45: Das bedeutet beispielsweise, ich habe die Fachangestelltenprüfung gemacht, nach drei

00:31:49: Jahren mache ich dann den Fachwert und drei Jahre später gehe ich dann die Beraterprüfung

00:31:54: an.

00:31:55: Also die drei Jahre davor werden dann auch angerechnet auf diese sechs Jahre.

00:31:58: Und da bin ich im Grunde nach einer Ausbildung genauso schnell wie über den Studienweg.

00:32:02: Wenn ich einen Bachelor mache, habe ich ja auch in der Regelstudiezeit von mindestens

00:32:05: sechs Semestern, sind auch schon drei Jahre vorbei und da muss ich auch wieder drei Jahre

00:32:09: Praxis machen.

00:32:10: Und dann habe ich hier Leute, die es dann anwendungsorientiert gelernt haben, das ganze

00:32:14: Norhau, die ja die ganze Zeit von der PIK auf das Gebucht haben und das Wissen.

00:32:19: Und ich finde, wenn die dann die Beraterprüfung ablegen, haben die natürlich einen enormen

00:32:23: Vorteil, wenn die ein Eigenkanzlei aufmachen wollen, gegenüber demjenigen, der vom Akademiker

00:32:28: weg kommt.

00:32:29: Und dann sage ich mal, diese ganze Anwendungswissen, das berufliche Anwendungswissen nicht erlernt

00:32:36: hat.

00:32:37: Das ist dann wieder, man spricht in der Pädagogik vom Euenuchenwissen, man weiß in der Theorie

00:32:41: wie es geht.

00:32:42: Die Praxis, naja, das hat man ja schon öfter gehört, dann ist da so ein Hochschulabsorvent

00:32:48: in der Kanzlei und der sitzt da vor dem Rechner und kann nichts machen, weil er mit dem Programm

00:32:51: nicht umgehen kann.

00:32:52: Ich rechte an der Stelle und liebe Grüße an die ehemaligen Kollegen bei KPMG aus, weil

00:32:56: ich tatsächlich war so ein, ich weiß gar nicht, fünf, sechs, sieben Mitarbeiterteam.

00:33:00: Alle irgendwie Master, Steuerrecht, Masterordered, die haben irgendwie so Kombinationsgeschichten

00:33:07: und so weiter.

00:33:08: Es gab super intelligente, smarte Leute, mit einigen habe ich heute noch Kontakt.

00:33:11: Ich war der einzige Steuerfachangestellte in den Rhein und dann ging es um so supertriviale

00:33:16: Sachen wie Älste Online-Formularaufbau und diese, die war nicht meine Lage, sich irgendwo

00:33:23: bei Älste einzulogen, wussten eigentlich was das ist und dieser ganze Aufbau der Steuerformulare

00:33:27: musste ich denen jedes Mal erklären, haben auch alle selbstverständlich zu dem Zeitpunkt

00:33:31: viel mehr verdient als ich, weil sie hatten ja alle Masterabsolventen und ich war nur

00:33:35: ein Steuerfachangestellter, aber sie sind am Ende dann doch trotzdem in der Pause immer

00:33:38: zu mir gekommen und haben sich das einmal erklären lassen, wie so die Praxis funktioniert.

00:33:41: Und deswegen muss ich so ein bisschen liebe Grüße und muss auch die Lanze berechen für

00:33:45: diesen Praktiker Weg.

00:33:46: Bin ich großer Anhänger davon, hat sich nicht so toll im Lebenslauf verfielen, vieles wirkt,

00:33:51: große Namen im Lebenslauf und irgendwelche tollen Titel machen sich vermeintlich irgendwie

00:33:56: besser, aber man muss wirklich sagen, man merkt den qualitativen Unterschied zumindest

00:34:01: in den ersten Berufsjahren schon ganz erheblich von denjenigen, die halt einfach die Praxis

00:34:07: schon gelebt haben, deswegen nur Mut, den Weg zu gehen, der steht dem anderen überhaupt

00:34:13: nichts nach.

00:34:14: Genau.

00:34:15: Also ich finde gerade im Steuerbereich ist ein wuflige Bildung, gibt es ja hier die Sache,

00:34:19: dass die gleichwertig zur akademischen Bildung ist, das sieht man hier gerade ganz besonders,

00:34:23: nicht gleichartig, aber gleichwertig und wenn man dann den Steuerfachwert tatsächlich hat

00:34:28: und die eine Beraterprüfung haben geht, ist das die erfolgreichste Gruppe, zumindest

00:34:32: in Nier, Sachsen, bei der Bestandsquote vor den Akademikern, wenn wir mal die Diplomfinanzwerte

00:34:36: aus dem Vorlassen, die vom Finanzamt kommen, dann ist das wirklich die erfolgreichste Gruppe,

00:34:42: während ich nicht empfehlen würde über den Steuerfach angestellten, nur die acht Jahre

00:34:47: zu warten und dann ohne Vorbildung direkt in die Beraterprüfung zu gehen, da hat man

00:34:50: die höchste Durchverquote dann dagegen.

00:34:52: Und deswegen ist dieser Zwischenschritt fachwert, um dann auf den nächsten höheren Standard

00:34:57: zu kommen, sage ich mal, finde ich so, der Königsweg im Praktikerbereich, wenn man das

00:35:03: anstrebt, dann würde ich das auch gegenüber dem Bilanzbuchhalter bevorzugen, weil der

00:35:08: Bilanzbuchhalter vom System eher noch Richtung, ist ja eine IAK-Prüfung, Großunternehmen

00:35:14: ausgelegt ist und nicht darauf, dass man Steuerberater werden möchte.

00:35:18: Ja, der Podcast ist ja auch erstmal neutral für diejenigen, die tatsächlich irgendwann

00:35:25: den Weg gehen wollen, dass sie sagen, sie wollen die Kanzleiwelt verlassen, für die

00:35:29: ist tatsächlich der Bilanzbuchhalterweg schon so der halbe Weg raus und rein in die Industrie

00:35:38: oder auch immerhin, weil man und ich glaube auch da steht man ganz gut da, als mit einer

00:35:44: Ausbildung zum Steuerfach angestellten, das ist immer das, was ich mitbekomme, weil auch

00:35:48: da gibt es natürlich auch in Unternehmen, gibt es dann auch irgendwelche Buchhalter,

00:35:52: die irgendwie nur dieses Rechnungswesen-Part gelernt haben, die aber bei jeder steuerlich

00:35:57: relevanten Buchung, das sind gar nicht so wenige, durchaus ins Schwimmen kommen.

00:36:01: Das heißt, da tatsächlich auch den Praktikerweg, wenn man da hingehen möchte, ist das durchaus

00:36:07: auch ein sinnvoller Weg.

00:36:09: Ich bin generell ein riesengroßer Fan von der Steuerfach angestellten Ausbildung, muss

00:36:12: man dazu sagen.

00:36:13: Ich stand, als ich jung war, auch vor der Frage, soll ich Wirtschaftswissenschaften studieren

00:36:18: oder soll ich die Ausbildung machen und ich hatte aber einfach keine Lust mehr auf

00:36:22: Theorie lernen und dann habe ich gesagt, ich brauche eigentlich sowas wie das BWL-Studium

00:36:27: der Praxis und da habe ich damals eine Excel-Tabelle gemacht, mit wo lerne ich eigentlich was und

00:36:32: das war jetzt in der Steuerfach angestellten Ausbildung einfach am umfangreichsten von

00:36:36: dem, wo ich gesagt habe, das ist eigentlich das, was ich gerne im echten Leben gerne erleben

00:36:41: würde und lernen würde und nicht nur in der Berufsschule lerne, sondern tatsächlich

00:36:46: ja auch im Alltag auch schon umsetze und würde ich bisher immer noch sagen, das ist quasi

00:36:50: das BWL-Studium mit Schwerpunkt-Rechnungswesen und Steuerrecht der Praxis und ich verstehe

00:36:56: das gar nicht, warum es in der Uni sagt man immer so, wenn man nicht weiß, was man studieren

00:36:59: soll, dann studiert man BWL, ich weiß gar nicht, warum das Auszubildende nicht so ist,

00:37:03: wenn man nicht weiß, was man macht, dann wird man erstmal Steuerfach angestellter, weil

00:37:06: es hat die gleiche Ebene irgendwie danach, stehen einem die Türen ja überall trotzdem

00:37:11: offen, weil man darauf so gut aufbauen kann, wie wir ja gerade gelernt haben.

00:37:15: Genau, ich hatte mal so praktikobes Betreuung für Berufsschulklassen und dann gehen die

00:37:21: immer in so Betriebe rein und da gab es so einen größeren Betrieb, die haben so wirklich

00:37:26: hohe Umsätze gehabt, das war so ein Event-Unternehmen, die dann immer so Events für Messen an Hof

00:37:30: heißt ja Messestadt, genau und da stellte sich dann heraus, dass die Betreiber dieses

00:37:36: selbstständigen Unternehmens ebenalige Steuerfach angestellte waren und daran sieht man doch,

00:37:43: wie man so eine Ausbildung hier auch in Filmbereichen auch so voraussetzung kriegt, wenn man sich

00:37:47: selbst so eine Selbstständigkeit in welchem Bereich auch immer man plant, weil man einfach

00:37:52: so viel Basis noch auch dafür mitkriegt.

00:37:54: Ja, wir hatten in meiner Ausbildungskanzlei, das fand ich ganz witzig, wir hatten glaube

00:37:58: ich fünf ehemalige Azubis aus der Kanzlei als Mandanten, das war ganz witzig, wo man

00:38:04: dazu sagen muss, mein Ausbilder war schon sehr alt, also der ging schon an die 70, aber

00:38:09: der hat irgendwie seit fast 40 Jahren Steuerfach angestellte ausgebildet, aber der hatte sich

00:38:14: ja quasi seinen zukünftigen Mandatenstamm zum Teil da ausgebildet und das war manchmal

00:38:19: ganz witzig, denn da in den Jahresabschlussbesprechung zu sitzen, weil klar die anderen, ich kannte

00:38:24: die jetzt nicht, ich habe sie als Mandaten kennengelernt, aber der Chef, das war schon

00:38:28: auch ganz witzig, dass sie da irgendwie philosophiert haben über damals und dass doch die Mandaten

00:38:35: einiges doch wissen müssten, weil sie die andere Seite auch kennen, also es war sehr

00:38:40: lustig. Wie ist das, gerade weil du so viel siehst als Vorbereitung und Lehrer und Prüfung,

00:38:47: kann man das zusammenfassen, wer generell in der Branche, wem es leichter fällt und

00:38:54: wem es schwerer fällt, kann man das so vereinfachen, dass man sagt, okay das sind die Merkmale

00:38:59: von Charaktereigenschaften oder fachlichen Interesse auch, denen es in der Steuerberatung

00:39:05: leichter fällt und wem fällt es schwieriger, kann man das pauschalisieren oder gibt es,

00:39:10: ist das zufällig. Also der entscheidende Schlüssel ist für mich wirklich immer, es

00:39:15: ist ja keine Raketenwissenschaft, das muss man ja auch sagen, es ist sehr abstrakt, es

00:39:18: ist schwer, es ist nicht einfach, aber es ist keine Raketenwissenschaft. Zunächst, erst

00:39:22: mal würde ich immer sagen, muss die Freude dabei sein, dass man irgendwie Lust daran

00:39:26: hat, Freude daran hat und das Mindset muss stimmen, dass man dann auch bereit ist und

00:39:31: Freude dann hat, zu lernen und offen zu sein und sich den Dingen anzunehmen und nicht

00:39:37: so eine Konsumhaltung zu haben, wie das ja manchmal auch bei manchem jungen Menschen

00:39:41: ist, dass man dann nicht lernt und dann drei Jahre die Ausbildung dann, sag ich mal, durchläuft

00:39:47: und dann nichts gelernt hat. Also die Bereitschaft zu lernen, den Sachen nachzugehen, so ein bisschen

00:39:51: Forschungsdrang, das ist erstmal die Nummer eins, würde ich sagen. Dann braucht man bestimmt

00:39:56: auch so eine gewisse Detailversessenheit hier und da, weil man ja wirklich akribisch ganz

00:40:01: genau arbeiten muss. Da kann man nicht so einfach locker sagen, passt schon ungefähr

00:40:06: mit der Buchung. Das muss ja ganz genau, weil man ansonsten ist ja der Berater sofort

00:40:10: in mein Haftung, wenn man dann einfach nur sagen würde, passt schon. Also man muss so

00:40:13: ein bisschen so ein Ameisen-Tätowierer gehen und sich tragen, weil man auf jede Kleinigkeit

00:40:22: das ist auch sehr, sehr vorteilhaft. Diese Äußerung, die man früher immer hatte, dass man gut

00:40:26: in Mathematik sein müsse, das empfinde ich jetzt nicht so, weil also ein mathematisches

00:40:32: Grundverständnis ja, aber man muss jetzt nicht die Integrale rauf und runterrechnen können.

00:40:36: Ich höre dann immer vorher so, warum bist du Steuerfragensteller geworden? Ja, ich bin

00:40:40: gut in Mathematik und dann lächle ich so, weil es ja eher so eine juristische Ausbildung

00:40:43: ist. Dann ist es noch ein Vorteil, dass man strukturiert vorgeht, also dass man so ein

00:40:51: strukturierte Vorgehensweise hat, insbesondere wenn man mit den Gesetzen arbeitet, wo man

00:40:56: ja dann diese, wenn dann hier also Tabelstandsmerkmale, Substrumptionstechnikketten durchgeben

00:41:03: muss. Und dieses gute Arbeiten im Gesetz, was also auch beim Juristen notwendig ist,

00:41:08: das ist halt auch eine ganz wichtige Sache. Die würde ich jetzt in der Ausbildung auch

00:41:12: noch als ganz wichtige achten, die wird so ein bisschen, häufig gibt es ja dann immer

00:41:16: diese Lehrbücher, wo dann die Inhalte drinstehen und das detaillierte Arbeiten im Gesetz,

00:41:21: was ich selbst kennengelernt habe, über das duale Studium als Diplomfinanzwert. Das

00:41:26: versuche ich auch immer besonders in die Ausbildung mit reinzunehmen, dass die Leute lernen,

00:41:30: mit dem Gesetz zu arbeiten. Bei aller Technikaffinität, dass man dann weiß, was verändert sich da,

00:41:37: dass man dann selbst lernt auch Gesetze, Richtlinien, Durchführungsverordnungen zu lesen, weil

00:41:42: da häufig ja schon alles drinsteht und man nicht exakt unbedingt in den Kommentar gucken

00:41:46: braucht. Das finde ich halt auch sehr, sehr wichtig. Und dann kommt natürlich heute auch

00:41:50: noch die Offenheit für IT-Geschichten dazu, aber ich glaube, die haben man ja eigentlich

00:41:54: in jeder Branche heutzutage. Ja, ich würde grad sagen, ohne wird es überall schwierig.

00:42:00: Aber tatsächlich kann ich die Arbeit mit dem Gesetz, kann ich sehr gut nachvollziehen,

00:42:05: und zwar weil ich gut, ich habe abgebrochen, aber ich habe nach meiner Ausbildung tatsächlich

00:42:08: vier Semester Jura studiert, ursprünglich, weil ich dachte, ah, ich mache in dem Bereich,

00:42:12: aber wir haben da zwei Sachen extrem geholfen, tatsächlich überhaupt dieses Gefühl mit

00:42:17: einem Gesetz zu arbeiten und zu wissen oder auch überhaupt in der Lage, das zu lesen

00:42:20: und zu verstehen. Und wenn man das hinbekommt, Umsatzsteuer- oder Einkommenssteuer gesetzt,

00:42:25: dann ist das BGB oder das HGB halt absoluter Kindergarten, das macht es dann einfacher.

00:42:29: Plus tatsächlich fand ich es faszinierend, wie ich generell Verwaltungsrecht, wie leicht

00:42:36: mir das fiel, nachdem ich die AO-Grupp verstanden hatte, weil letztendlich ist, ich würde mal

00:42:40: sagen, die Organisation des Staats generell Verwaltungsrecht, da kommt einem vieles bekannt

00:42:46: vor. Weil letztendlich ist die Abgabenordnung ja halt so, so ist das halt mit den Steuergesetzen

00:42:51: und die Finanzverwaltung und so weiter geregelt. Die Abläufe, aber auch in komplett anderen

00:42:56: Bereichen ist es schon systematisch vergleichbar, um es so zu sein. In Sprache muss man sagen,

00:43:03: das ist so, als wenn man Deutsch kam und jemand spricht holländisch. Es kommt einem irgendwie

00:43:06: bekannt vor und dann versteht auch grob, wie die Logik des Gesetzes ist. Und das fiel

00:43:11: mir tatsächlich überraschend leicht im Jurastudium. Und dann habe ich trotzdem abgebrochen, weil

00:43:16: mir aufgefallen ist, wie lange der Weg ist. Sondern sie als Steuerfachangestellte eigentlich

00:43:19: viel bessere Karriereaussichten habe als als Anwalt. Aber das ist das 100%, das war auch

00:43:27: mein starker Eindruck. Jetzt mit Blick auf die Zeit, du hast schon so viel Wissen geteilt,

00:43:33: vielen lieben Dank, aber werden Kleider das nicht weiter vertiefen können. Ich bin aber

00:43:37: tatsächlich von allen lieben Hörern wahnsinnig gespannt, weil ich glaube, wir könnten noch

00:43:41: so viele einzelne Themen noch wahnsinnig vertiefen. Meldet euch gerne, wenn ihr da Detailfragen

00:43:46: habt. Dann würde ich stark daran arbeiten, dass wir uns irgendwann nochmal wiedersehen

00:43:50: und die Fragen jeweils nochmal vertiefen würden. An dieser Stelle aber vielen, vielen lieben

00:43:55: Dank für deine Zeit. Ja, ich bedanke mich ebenfalls dafür, dass

00:43:58: ich hier die Zeit mit dir zu diesen Themen teilen durfte.

00:44:02: Dankeschön. Und liebe Hörer, an der Stelle auch, wir hören uns bei der nächsten Folge.

00:44:06: In der Zwischenzeit hilft es uns wahnsinnig, wenn ihr kurz in der Podcast-App einmal eine

00:44:11: Bewertung abgebt, kurz in zwei, drei Sätze schreibt, wie euch der Podcast gefällt zu

00:44:15: generell diese Folge und alles, was ihr uns sonst noch so mitteilen wollt, ihr gerne

00:44:20: dahinterlassen und dann hören wir uns beim nächsten Mal. Bis dahin, ciao, ciao.